Letzte Parlaments-Sitzung vor der Sommerpause

Taxi-Reform beschlossen: Uber droht mit Aus

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Künftig einheitliche Tarife für Taxi und Mietwagen.

Wien. Mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, FPÖ und Teilen von JETZT hat der Nationalrat am Mittwoch die Zusammenlegung von Taxi- und Mietwagen-Gewerbe ("Lex Uber") beschlossen. Ab September 2020 gibt es nur noch ein einheitliches "Personenbeförderungsgewerbe mit Pkw". Eckpunkte der Reform sind einheitliche Tarife für Taxi und Mietwagen und ein verpflichtender Taxischein für alle.

Derzeit bestehen deutliche Unterschiede: Im Taxigewerbe gibt es fixe Preise mit Fahrpreisanzeiger (Taxameter), bei Mietwägen kann der Preis derzeit noch frei vereinbart werden. Mietwagenfirmen können damit deutlich niedrigere Preise anbieten als Taxis. Der US-Fahrdienstanbieter Uber arbeitet in Österreich mit Mietwagenfirmen zusammen und schließt nun einen Komplettrückzug aus Österreich im kommenden Jahr nicht aus.
 
Neben dem Gelegenheitsverkehrs-Gesetz wurde auch eine Änderung des Kraftfahrgesetzes verabschiedet. Feuerwehren erhalten dadurch künftig ein eigenes Sachbereichskennzeichen mit den Buchstaben "FW". Um den kombinierten Verkehr mit schweren kranbaren Sattelaufliegern attraktiver zu gestalten, wird das höchste zulässige Gewicht für solche Kombinationen von 40 auf 41 Tonnen erhöht.
 

Reform der Parteienförderung beschlossen

Der Nationalrat hat wie erwartet mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ und JETZT die Reform der Parteienförderung beschlossen. Sie verbietet im wesentlichen Großspenden, belohnt eine starke Repräsentanz von Frauen im Parlamentsklub und erhöht die Strafen bei Verpassen der Wahlkampfkosten-Obergrenze empfindlich.

Abgelehnt wurde hingegen die Initiative der Volkspartei, kurz vor Wahlen keine budgetrelevanten Gesetze zu beschließen.
 

Wahl-Termin fixiert

Der Termin für die Nationalratswahl am 29. September ist Mittwochfrüh von der Regierung beschlossen worden. Im Ministerrat wurde eine entsprechende Verordnung vom Kabinett Bierlein abgesegnet, teilte der Sprecher des Kanzleramts der APA mit. Gleich im Anschluss bestätigte der Hauptausschuss des Nationalrats die Verordnung einstimmig.

Die Verordnung legt den sogenannten Stichtag der Wahl mit 9. Juli fest. Zwischen Stichtag und Wahltag müssen mindestens 82 Tage liegen, damit wird am letzten Sonntag im September gewählt. Nach den nun erfolgten Beschlüssen muss die Wahl bis spätestens 8. Juli im Amtsblatt der Wiener Zeitung ausgeschrieben werden. 
 
Weitere Beschlüsse in der letzten Nationalratssitzung vor der Sommerpause betreffen den Verkehrsbereich. So werden etwa Taxi- und Mietwagengewerbe zusammengelegt, womit der US-Beitreiber Uber keine billigeren Tarife mehr anbieten kann. Strengere Strafen gibt es beim Schummeln von Führerscheinprüfungen.

Anrechnung für Vordienstzeiten für Beamte repariert 

Repariert wird die Anrechnung der Vordienstzeiten für Beamte. Dazu wird eine zentrale Disziplinarkommission für Bundesbeamte eingerichtet. Ferner wird eine Novelle zum gemeinnützigen Wohnbau umgesetzt, die unter anderem einen rascheren Kauf dieser Wohnungen bringen wird.

Auf den Weg gebracht werden mit Initiativanträgen zahlreiche Gesetze, die dann noch kurz vor der Wahl im September beschlossen werden. Hinzugekommen ist zuletzt noch eine Initiative von ÖVP und FPÖ für eine sogenannte Digitalsteuer, eine fünfprozentige Online-Werbeabgabe für Unternehmen, die weltweit einen Umsatz von mehr als 750 Millionen Euro und in Österreich einen von mindestens 25 Millionen Euro machen.

Folgende Beschlüsse wurden unter anderem bereits am Dienstag gefasst:
  • Rauchverbot in der geschlossenen Gastronomie
  • Anhebung der Mindestpensionen
  • Einführung des 'Papa-Monats'
  • Anlauf zur Verankerung der "Schuldenbremse" in der Verfassung
  • Plastiksackerlverbot ab 2021
  • Schutz des Wassers vor Privatisierung in der Verfassung
  • Total-Verbot des Pflanzenschutzmittels Glyphosat

 

Reden zur Parteienfinanzierung & Parteispenden

NR-Rede von Hofer:

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NR-Rede von Scherak:

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NR-Rede von Griss: 

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NR-Rede von Pilz:

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+++ Alle Beschlüsse zum Nachlesen im LIVETICKER +++

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 22:18

Das war's vom LIVETICKER

Ein spannender Parlamentstag mit etlichen Beschlüssen geht damit zu Ende. Vielen Dank an die Leser!

 22:17

Fristsetzungen zum Abschluss

Mit der Abstimmung über insgesamt 32 Fristsetzungsanträge ist am Mittwoch die letzte Plenarwoche des Nationalrats vor der Sommerpause zu Ende gegangen. Gut ein Drittel davon war erfolgreich: Die entsprechenden Materien müssen damit noch vor der letzten Nationalratssitzung am 25. September, also vier Tage vor der Wahl, in den Ausschüssen behandelt und plenarreif gemacht werden.

Den Weg in den Nationalrat wird somit etwa ein unverbindlicher Entschließungsantrag von ÖVP, SPÖ, NEOS und JETZT finden, in dem die Bundesregierung aufgerufen wird, den Klimanotstand auszurufen. Befassen muss sich das Plenum zudem mit Initiativanträgen nach Blutspende-Erleichterungen, Verlängerung der Aktion 20.000, Ökostromförderung, nach Doppelstaatsbürgerschaft-Erleichterungen für Nachfahren von NS-Opfern oder für die Trennung der Straflegistiksektion von jener für Weisungen im Justizministerium, aber auch mit Entschließungen für weniger chemischen Pflanzenschutz oder einem Appell an Wien zum Welterbe-Schutz.

 21:53

Mit ÖVP/FPÖ-Stimmen gegen Sexualkunde-Vereine

Der Nationalrat hat am Mittwoch mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ an die Unterrichtsministerin plädiert, externe Vereine ganz aus dem Sexualkundeunterricht zu verbannen. Ein SPÖ-Antrag, externe Anbieter und Beratungsstellen eingehend zu prüfen und zu akkreditieren, bevor sie zum sexualpädagogischen Schulunterricht zugelassen werden, scheiterte hingegen.

Die Kritik von SPÖ und NEOS an diesem "Quatsch" (SPÖ-Mandatar Philip Kucher) und auch der Hinweis auf das Plädoyer aus den Ländern, den externen Sexualkundeunterricht aufrechtzuerhalten, änderte nichts daran, auch ein Rückverweisungsantrag an den Ausschuss blieb in der Minderheit. JETZT-Mandatarin Stephanie Cox versuchte es sogar mit einem Aufklärungsquiz samt Klitoris-Schautafel, konnte ÖVP und FPÖ aber nicht zu einer Meinungsänderung bewegen.

Anlass für den Beschluss sind die Turbulenzen um den christlichen Verein TeenSTAR. Ende vergangenen Jahres waren von diesem Schulungsmaterialien öffentlich geworden, in denen u.a. Homosexualität als heilbares Identitätsproblem und Selbstbefriedigung als schädlich dargestellt wurden. Weiters wurden kein Sex vor der Ehe und natürliche Empfängnisverhütung propagiert. Nach längerer Diskussion empfahl der damalige Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) den Schulen deshalb, nicht mehr mit TeenSTAR zusammenzuarbeiten. Außerdem sollten sich sexualpädagogische Vereine ab 2020/21 für den Einsatz an Schulen akkreditieren müssen.

ÖVP und FPÖ zielen in ihrem (unverbindlichen) Entschließungsantrag jetzt noch viel weiter: "Eine eingehende Prüfung der Sachlage zeigt, dass die vom Staat vorgegebene Neutralität ('Indoktrinationsverbot') in diesem Unterrichtssegment oft nicht gewährleistet ist", heißt es. "Ein staatlicher Sexualkundeunterricht muss in sachlicher, kritischer und pluralistischer Weise erfolgen." Daher soll dieser "ohne Beiziehung von schulfremden Personen oder Vereinen, sondern durch an der Schule wirkenden Pädagoginnen und Pädagogen sichergestellt" werden, appelliert man ans Bildungsministerium.

 21:14

Nationalrat: "Lex Uber" beschlossen

Mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, FPÖ und Teilen von JETZT hat der Nationalrat am Mittwoch die Zusammenlegung von Taxi- und Mietwagen-Gewerbe ("Lex Uber") beschlossen. Ab September 2020 gibt es nur noch ein einheitliches "Personenbeförderungsgewerbe mit Pkw". Eckpunkte der Reform sind einheitliche Tarife für Taxi und Mietwagen und ein verpflichtender Taxischein für alle.

Derzeit bestehen deutliche Unterschiede: Im Taxigewerbe gibt es fixe Preise mit Fahrpreisanzeiger (Taxameter), bei Mietwägen kann der Preis derzeit noch frei vereinbart werden. Mietwagenfirmen können damit deutlich niedrigere Preise anbieten als Taxis. Der US-Fahrdienstanbieter Uber arbeitet in Österreich mit Mietwagenfirmen zusammen und schließt nun einen Komplettrückzug aus Österreich im kommenden Jahr nicht aus.

 19:45

Parlaments-Beschlüsse kosten 5 Milliarden

ÖSTERREICH liegt eine Kostenaufstellung des Finanzressorts zu den ak­tuellen Parlamentsbeschlüssen vor. Fazit: Die Nationalräte beschlossen bisher Ausgaben (aufaddiert bis zum Jahr 2023) von 4,714 Milliarden Euro, budgetiert seien nur 3,58 Mrd. Euro – „ungedeckt“ laut Finanz 1,14 Mrd. Euro.

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 19:18

Verschärfungen im Straßenverkehr

Mit zwei einstimmig verabschiedeten Gesetzesnovellen hat der Nationalrat am Mittwoch Verschärfungen gegen Führerscheinschummler und Rettungsgassenfahrer beschlossen. Zusätzlich wurden die Behörden ermächtigt, ein Rechtsabbiegeverbot für Lkw über 7,5 Tonnen, die über kein Abbiege-Assistenzsystem verfügen, nicht nur an einzelnen gefährlichen Kreuzungen, sondern in größeren Bereichen zu verordnen.

Gegen das "Schummeln" mit technischen Hilfsmitteln bei theoretischen Fahrprüfungen wird mittels Änderung des Führerscheingesetzes vorgegangen. Führerscheinbewerber, deren Prüfung wegen solcher Verstöße nicht gewertet werden konnte, werden künftig für neun Monate für den nächsten Antritt gesperrt.

Für mehrspurige Fahrzeuge ist das Befahren der Rettungsgasse künftig ein Vormerkdelikt. Bei einspurigen Fahrzeugen gilt das erst dann, wenn dadurch eine Behinderung von Einsatzfahrzeugen und Rettungskräften entsteht.

 18:08

JETZT-Abgeordnete Holzinger stellt sich hinter Pilz

Nachdem fünf der sieben JETZT-Abgeordneten angekündigt hatten, bei der Nationalratswahl im September nicht mehr für die Liste antreten zu wollen, hat sich Abgeordnete Daniela Holzinger-Vogtenhuber klar hinter Listengründer Peter Pilz gestellt. "Für meinen Teil, kann ich sagen, ja, ich möchte Peter Pilz auch im nächsten Nationalrat wissen", postete sie am Mittwochnachmittag auf Facebook.

 17:05

Neue Regeln im gemeinnützigen Wohnbau

Für den gemeinnützigen Wohnbau gibt es neue Regeln. Entsprechende gesetzliche Bestimmungen hat am Mittwoch der Nationalrat mit den Stimmen von ÖVP, Freiheitlichen und NEOS getroffen.

Unter anderem können Genossenschaftswohnungen früher, nämlich schon nach fünf Jahren erworben werden. Bisher musste man zehn Jahre warten. Wie VP-Wohnbausprecher Johann Singer betonte, wird aber Weiterverkäufen bzw. Vermietungen ein Riegel vorgeschoben. Wer innerhalb von 15 Jahren das Objekt veräußert, muss den Gewinn zurückzahlen. Bei Vermietungen wiederum besteht ein streng limitierter Mietzins.

 14:21

Neue Regeln für Aktienmärkte beschlossen

Der Nationalrat hat am Mittwochnachmittag neue Regeln für die Aktienmärkte beschlossen. Die entsprechende Änderung des Börsegesetzes wurde mit großer Mehrheit gegen JETZT verabschiedet.

"Know your Shareholder"

Die Novelle ermöglicht es Gesellschaften, ihre Aktionäre künftig identifizieren ("Know your Shareholder") und ihre Daten durch Intermediäre (Wertpapierfirmen, Kreditinstitute oder Zentralverwahrer) übermittelt zu bekommen, sofern diese mindestens 0,5 Prozent der Aktien oder Stimmrechte halten.

 14:02

Freies Spiel der Kräfte im Nationalrat

Freies-Spiel-der-Kräfte-im-.jpg © APA

 13:49

Ex-FP-Mandatar Lasar will für Schuldenbremse stimmen

Die Zweidrittelmehrheit von ÖVP, FPÖ und NEOS im Nationalrat ist zwar seit einer Woche Geschichte. Im Fall der "Schuldenbremse", die die drei Parteien im Herbst gemeinsam in den Verfassungsrang heben wollen, könnte sie aber trotzdem zustande kommen. Der aus dem FP-Klub ausgetretene Abgeordnete David Lasar kündigte am Mittwoch auf APA-Anfrage nämlich an, dem Vorhaben zustimmen zu wollen.

1.jpg © APA/Archiv

"Der Schuldenbremse werde ich zustimmen, so dass die Zweidrittelmehrheit gegeben ist", sagte Lasar. In Kraft treten wird die verfassungsrechtliche Beschränkung des Defizits von Bund, Ländern und Gemeinden voraussichtlich aber trotzdem nicht. Denn im Bundesrat, der wegen des Eingriffs in die Gesetzgebungskompetenz der Länder ebenfalls mit Zweidrittelmehrheit zustimmen müsste, kann die SPÖ das Vorhaben blockieren. Und sie dürfte das auch tun, weil eine Verfassungsbestimmung den Spielraum der Politik aus ihrer Sicht zu stark einschränken würde.

122 Abgeordnete für eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat nötig

Für eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat sind 122 Abgeordnete nötig. Seitdem Lasar aus dem FPÖ-Klub ausgetreten ist, können die drei Parteien gemeinsam aber nur noch auf 121 Stimmen zählen. Die ÖVP hat aktuell 61 Mandatare, die SPÖ 52 und die FPÖ 50. Dazu kommen zehn Abgeordnete der NEOS, sieben der Liste JETZT und drei Abgeordnete ohne Fraktion - eben Lasar, Efgani Dönmez (Ex-ÖVP) und Martha Bißmann (Ex-JETZT).

 13:38

ÖVP und FPÖ brachten gemeinsamen Antrag zu Gewaltschutzpaket ein

Das von der ehemaligen türkis-blauen Koalition ausgearbeitete Gewaltschutzpaket könnte jetzt doch noch kommen: ÖVP und FPÖ haben am Mittwoch gemeinsam einen entsprechenden Antrag vorgelegt. Er wurde als Initiativantrag mit Fristsetzung eingebracht, sodass er bei der Nationalratssitzung am 25. September - vier Tage vor der Neuwahl - noch beschlossen werden kann.

Vor mehr als einem Jahr hatte eine "Task Force Strafrecht", geleitet von der damaligen Staatssekretärin Karoline Edtstadler (ÖVP), ein Maßnahmenpaket für "strengere Strafen, besseren Opferschutz und aktive Täterarbeit" erarbeitet, sagte ÖVP-Sicherheitssprecher Karl Mahrer. Darauf aufbauend haben ÖVP und FPÖ nach Abschluss des Begutachtungsverfahrens ihren Antrag nun erstellt.

Im Sexualstrafrecht wurden laut Stefan weitere besondere Erschwerungsgründe geschaffen und bei Vergewaltigungen die gänzlich bedingte Strafnachsicht ausgeschlossen. In jedem Bundesland sollen Fachberatungsstellen für Opfer sexueller Gewalt eingerichtet werden. Die Verjährungsfrist wird von zwei auf drei Jahre ausgedehnt.

Mahrer verwies weiters besonders auf den erhöhten Strafrahmen für absichtlich schwere Körperverletzung gegen Beamte, etwa bei Polizei und Justizwache, sowie Zeugen und Sachverständige mit einer Mindeststrafe von zwei Jahren. Zudem sollen "Body Worn Kameras" fixer Bestandteil der Polizeiarbeit sein.

 13:20

JETZT will trotz Turbulenzen weiter machen und kandidieren

Die Liste JETZT will trotz einiger Absagen ihrer derzeitigen Abgeordneten für eine Wiederkandidatur weiter machen und bei der Nationalratswahl kandidieren. Das sagte Parteigründer Peter Pilz am Mittwoch in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Enttäuscht zeigte er sich nur von seiner Mandatarin Alma Zadic, die für die Grünen antreten will. Seine eigene politische Zukunft ließ er offen.

Fünf der aktuell sieben JETZT-Abgeordneten hatten am Dienstag angekündigt, nicht mehr für die Liste zu kandidieren. Laut Pilz hätten die Klubchefs Wolfgang Zinggl und Bruno Rossmann sowie der Anwalt Alfred Noll aber ohnehin spätestens nach dieser Legislaturperiode ihre Plätze räumen sollen, sagte Pilz. Geplant wäre gewesen, an "junge Frauen" zu übergeben. Das Aufkommen des "Ibiza-Skandals" samt daraus resultierender Neuwahl hätten die Lage geändert.

Pilz © APA/HELMUT FOHRINGER

Lediglich von Zadic zeigte sich Pilz enttäuscht, habe seine Abgeordnete doch ihre Entscheidung, sich für eine Listenkandidatur bei den Grünen zu bewerben, nicht vorher mitgeteilt, was einen einfacheren Übergang mit sich gebracht hätte. "Das ist ihr gutes Recht", meinte der Parteigründer zu dem Schritt selbst, "wir sind ein Zusammenschluss von freien und unabhängigen Personen". Ob zumindest seine Mandatarin Daniela Holzinger bleibt, solle man diese selbst fragen.

Besprochen werden sollen die jüngsten Turbulenzen und Personalia der Liste JETZT bei einer Wahlkampfklausur der Partei am kommenden Freitag und Samstag im burgenländischen Rust. Die Listenerstellung selbst erfolge dann eine Woche darauf, am 13. Juli, bestätigte Pilz. Zusagen neuer Kandidaten gebe es bereits, allerdings sollten diese noch geheim bleiben. Zudem würden laufend Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt.

Wie es mit ihm selbst weiter geht, lässt Pilz noch offen. Zwar sei er "hoffnungslos süchtig" nach Politik, meinte er, dennoch kann er sich auch ein Leben abseits davon vorstellen. Nicht zuletzt wird die Frage auch vom Wahlerfolg von JETZT abhängen. Auf die Frage, ob die Chance auf einen Wiedereinzug größer sei als die Meisterschaft des Wiener Fußballklubs Rapid, meinte er: "Ich glaube an Rapid, halte aber momentan unsere Chancen für eine Spur besser."

 13:02

Bagatellgrenzen für kleine Parteispenden in Gemeinden

Bei der Reform der Parteienfinanzierung haben SPÖ, FPÖ und JETZT in letzter Minute noch einige kleinere Änderungen eingebracht. Unter anderem wird für Parteispenden auf Gemeindeebene eine Bagatellgrenze geschaffen, außerdem müssen auch Personenkomitees ihre Spenden offenlegen und welche Personenkomitees eine Partei im Wahlkampf unterstützen, wird nicht nur registriert, sondern auch veröffentlicht.

Bei "lokalpolitisch üblichen Veranstaltungen" sollen künftig bis zu 100 Euro pro Person und Veranstaltung von der Spenden-Meldepflicht ausgenommen sein. Gemeint sind damit Sommerfeste, Grätzlfeste oder Weihnachtsstände. "Durch die absichtlich niedrig gewählte Grenze ist eine Einflussnahme auf politische Entscheidungen ausgeschlossen", heißt es dazu in den Erläuterungen.

Außerdem werden die im ursprünglichen Antrag lückenhaften Regeln für Personenkomitees ergänzt. Diese müssen nun - wie die Partei und parteinahe Organisationen - ihre Einnahmen aus Spenden offenlegen - und zwar im Rechenschaftsbericht der jeweiligen Partei. Außerdem gilt die geplante Spendenobergrenze von 7.500 Euro auch für Zuwendungen an Personenkomitees.

 12:57

Zentrale Disziplinarkommission für Beamte kommt

Mit breiter Mehrheit wurde im Nationalrat eine Beamten-Dienstrechtsnovelle beschlossen. Sie bringt ab 1. Juli 2020 eine zentrale Disziplinarkommission anstelle der verschiedenen Kommissionen in den einzelnen Ressorts. Änderungen gab es auch bei der Anrechnung von Vordienstzeiten öffentlich Bediensteter.

Aktuell bestehen etwa 30 Disziplinarkommissionen mit weit über 100 dreiköpfigen Disziplinarsenaten. Die neue Behörde wird im Beamtenministerium angesiedelt sein und in Dreier-Senaten entscheiden. Ausgenommen werden Beamte der Parlamentsdirektion, des Rechnungshofs und der Volksanwaltschaft, sie bekommen eine eigene Disziplinarkommission.

Einen neuen Anlauf nahmen die Abgeordneten auch zur EU-rechtskonformen Ausgestaltung der Bestimmungen über die Anrechnung von Vordienstzeiten von öffentlich Bediensteten. Es geht um Zeiten vor dem 18. Geburtstag sowie den Präsenz- und Zivildienst.

 12:20

Neuordnung der Parteifinanzen umstritten, aber wohl durch

Die Neuordnung der Parteienfinanzierung mit einer Eindämmung privater Großspenden hat am Mittwoch den Nationalrat beschäftigt. Zustimmung kam nur von SPÖ, FPÖ und JETZT. ÖVP und NEOS vermissten in einer hitzigen Debatte unter anderem erweiterte Kontrollrechte.

Novelle nach mehreren Unterbrechungen noch nicht beschlossen

Beschlossen ist die Novelle noch nicht, da die Abstimmung (nach mehreren Unterbrechungen) aus technischen Gründen, weil viele Abänderungsanträge noch eingebaut werden müssen, auf den Nachmittag verschoben wurde.

Was unter anderem vorgesehen ist: Künftig darf kein Spender mehr als 7.500 Euro jährlich geben und keine Partei mehr als 750.000 Euro einnehmen. Die Mindeststrafe bei Überschreiten der Wahlkampfkosten-Obergrenze wird bei 15 Prozent liegen und dann gestaffelt ansteigen: Wer die Kostengrenze um mehr als die Hälfte überzieht, zahlt dann eine Strafe von 150 Prozent dieses Überziehungsbetrages. Bei der Klubförderung gibt es einen Bonus, wenn mehr als 40 Prozent der Abgeordneten in der Fraktion Frauen sind.

"Ibiza-Video-Option bleibt bestehen"

Eigentlicher Anlass, über die Parteifinanzen wieder nachzudenken, war die Ibiza-Affäre. Der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte auf Video-Aufnahmen ja philosophiert, wie man am Rechnungshof vorbei den Freiheitlichen spenden könnte. Nun kritisieren ÖVP und NEOS, dass auch nach der Gesetzesänderung solche Konstellationen möglich sind: "Die Ibiza-Video-Option bleibt bestehen", meinte etwa NEOS-Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger.

"Der Feind meines Feindes ist mein Freund."

Nach Meinung von ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer ist ohnehin einzige Motivation der Novelle, seiner Partei und speziell Altkanzler Sebastian Kurz zu schaden. Es gebe bei SPÖ und FPÖ den destruktiven Grundsatz: "Der Feind meines Feindes ist mein Freund." Totalitäre Regime seien es, die Spenden abschafften.

Seitens der SPÖ replizierte der Abgeordnete Peter Wittmann, dass die ÖVP dafür verantwortlich sei, dass man das Parteiengesetz verschärfen müsse. Denn sie habe die Wahlkampfobergrenze um sechs Millionen überzogen und eine Million an Spenden verschwiegen. Überhaupt handle es sich um einen ideologischen Unterschied. ÖVP und NEOS wollten eben Spenden mit dem Ergebnis, dass die Politik abhängig werde von wenigen, die es sich leisten könnten.

Hofer: Es bestehe die Gefahr der "Anfütterung von Parteien"

Es bestehe die Gefahr der "Anfütterung von Parteien", begründete FPÖ-Klubobmann Norbert Hofer, wieso seine Fraktion auf eine Einschränkung der Großspenden gedrängt habe. Er glaube, es sei der falsche Weg, wenn eine Partei wie die NEOS vor allem von einem Bauunternehmer finanziert werde. Dass der Rechnungshof nicht mehr Kontrollrechte erhält, begründete FPÖ-Mandatar Harald Stefan damit, dass dieser ein Hilfsorgan des Parlaments sei und dabei die Verwaltung öffentlicher Gelder zu prüfen habe. Spenden seien aber keine öffentlichen Gelder.

"Transparenz ist das beste Desinfektionsmittel gegen Korruption"

Dies wollte Nehammer nicht einsehen. Dass man in die Vereine von SPÖ und FPÖ gar nicht hinein schauen könne, schade der Transparenz und damit auch den Wählern. Alle Parteien sollten wie die NEOS ihre Spenden 365 Tage im Jahr online stellen, verlangte wiederum Meinl-Reisinger: "Transparenz ist das beste Desinfektionsmittel gegen Korruption."

Die türkis-pinke Aufregung verstand der geschäftsführende JETZT-Klubchef Wolfgang Zinggl nicht. Schließlich gebe es essenzielle Verbesserungen, etwa eine Wahlkampfkosten-Obergrenze, die angesichts der hohen Sanktionsdrohungen kaum mehr überschritten werde. Freilich: Er hätte sich mehr vorstellen können, etwa dass der Rechnungshof Einsicht in die Bücher nehmen darf. Dies wäre auch die Idee von Ex-RH-Präsident Josef Moser (ÖVP) gewesen: Er sprach von einem Transparenzvermeidungsantrag.

 11:47

Im Detail: Klima- und Energiepolitik rückt vor Nationalratswaohl ins Rampenlicht

Vor der Neuwahl soll sich im Alternativenergiebereich noch einiges tun. So geht es an den beiden laufenden Plenartagen im Nationalrat gestern und heute auch um Energiethemen. "Die Anträge von ÖVP und SPÖ für Übergangslösungen für erneuerbare Energien könnten das klimapolitische Vakuum der nächsten Monate lindern", hieß es dazu am Mittwoch vom Verband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ).

Von den beiden größten Parteien stehen sich zwei Pakete gegenüber. Ein Teil der ÖVP-Anträge ist wiederum ein Teil der seitens der abgewählten Regierung geplanten Steuerreform, von der Türkis und Blau doch noch einige Details beschließen wollen.

Die ÖVP will zusammengefasst Förderungen von 40 Mio. Euro für die Windkraft, 56 Mio. Euro für die Kleinwasserkraft, 30 Mio. Euro für Biomasse/Biogas und 15 Mio. Euro für Photovoltaik und Speicher freimachen. Die SPÖ wiederum will für die Windkraft 45 Mio. Euro, die Kleinwasserkraft 5 Mio. Euro und für Photovoltaik und Speicher 20 Mio. Euro.

Die Anträge, die das Ökostromgesetz ändern, sollen eine Fristsetzung bis 24. September erhalten, damit sie am 25. oder 26. September - nur wenige Tage vor der Wahl, wenn es laut ÖVP und SPÖ noch eine Plenarwoche gibt - zur Abstimmung gelangen können. APA-Informationen zufolge wollen die großen Parteien gegenseitig den Fristsetzungen zustimmen. Einige Punkte der Vorhaben erfordern eine Zweidrittelmehrheit.

 11:27

Interessensvertreter fordern Taten bezüglich Klimanotstand

Nach der Ankündigung eines Vier-Parteien-Antrags auf Verkündung des Klimanotstandes haben Interessensvertreter am Mittwoch entsprechende Maßnahmen gefordert. "Klimanotstand heißt auch Taten setzen", betonte etwa der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ). Ähnlich Global 2000: "Den Worten müssen auch Taten folgen", hieß es dort.

"Allein das Ausrufen eines Klimanotstandes reicht nicht. Der Notstand besteht, weil nicht gehandelt wird: Für die nächsten Monate und Jahre gibt es keinerlei politische Maßnahmen, keinen Beschluss und keine Zielsetzungen", sagte Florian Maringer, Geschäftsführer der EEÖ. Er sprach sich für eine Sondersitzung des Nationalrats im Juli aus, bei der entsprechende Beschlüsse gefasst werden.

Laut EEÖ sind bis 2030 Kosten in der Höhe von mindestens 160 Milliarden Euro absehbar, hervorgerufen durch Strafzahlungen (zehn Milliarden Euro), weiterhin hohe Energieimporte (zehn Milliarden Euro jährlich), fossile Subventionen (fünf Milliarden Euro jährlich) und die direkten und indirekten Schäden durch die Klimakrise. "Mit den Anträgen der ÖVP und SPÖ haben die Parlamentsparteien nun die Gelegenheit, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und einen Teil der notwendigen Schritte umzusetzen", so der Dachverband. Allerdings drohen mehreren Branchen im Bereich der Erneuerbaren Energien aufgrund fehlender Rahmenbedingungen Markteinbrüche, etwa der Photovoltaik oder der Windenergie.

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Global 2000 forderte unter anderem eine Aufstockung des "Raus-aus-Öl-Bonus", damit "dringend notwendige Investitionen in erneuerbare Energien" freigemacht werden. Um die Umrüstung von 700.000 alten Ölkesseln mit jeweils 5.000 Euro zu unterstützen, wäre der Umweltorganisation zufolge ein Fördervolumen vom 175 Millionen Euro pro Jahr notwendig. Derzeit ist der Bonus aber nur mit 42,7 Millionen Euro dotiert, die Liste Jetzt beantragte laut Global 2000 die Verdopplung der Mittel, die ÖVP will der NGO zufolge um zehn Millionen aufstocken.

"Es war absehbar, dass die Mittel nicht ausreichen. Was es jetzt braucht, ist eine substanzielle Aufstockung und kein Almosen. Alle die etwas für den Klimaschutz tun wollen, müssen jetzt auch unterstützt werden. Wer den Klimanotstand ausruft, darf nicht knausrig sein, wenn es um die Zukunftsfrage für unser Überleben geht", sagte Global 2000-Klima- und Energiesprecher Johannes Wahlmüller.

 11:22

Auch zwei Piraten wollen auf grüne Bundesliste

Nicht nur langjährige Grüne wollen am Samstag auf die Bundesliste ihrer Partei gewählt werden, mit Maria Chlastak und Janick Koder bewerben sich auch zwei Repräsentanten der Piratenpartei dafür. Beide wollen sich für digitale Grundrechte einsetzen, teilten sie am Dienstag mit.

Dass das möglich ist, wurde bei den Grünen auf APA-Anfrage mit dem eigenen Bündnis-Anspruch und dem Umstand begründet, dass die Piraten diesmal nicht als wahlwerbende Partei antreten. Beim Bundeskongress am Samstag in Wien werden 14 Bundeslistenplätze gewählt, für die sich 26 Personen bewerben.

 10:29

ÖVP verteidigt Taxi/Mietwagen-Reform

Die ÖVP hat die Novelle des Gelegenheitsbeförderungsgesetzes, die einheitliche Standards für Taxi und Mietwagen bringt, vor dem Beschluss im Nationalrat noch einmal verteidigt. Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger betonte vor allem, dass es keine vorgeschriebenen Fixtarife geben werde. Dies liege ganz in der Hand der jeweiligen Landeshauptleute, die solche vorgeben können, aber nicht müssen.

Als "ersten Schritt" bezeichnete Ottenschläger die neuen einheitlichen Standards für den gewerblichen Transport von Personen. Es werden "klare und faire Rahmenbedingungen" geschaffen. Wer in Österreich Personen befördern will, müsse sich zukünftig an einheitliche Standards halten. Dem voraus gegangen ist ein Streit zwischen Taxiunternehmen und dem US-Fahrdienstvermittler Uber.

Die zuständigen Landeshauptleute können laut dem neuen Gelegenheitsverkehrsgesetz, müssen aber nicht Fixtarife einführen, betonte Ottenschläger. So habe es in der Steiermark eine Zeit lang keinen vorgeschriebenen Taxitarif gegeben. Der ÖVP-Abgeordnete sprach sich im Falle solcher Verordnungen auch für Flexibilität bei der Preisspanne etwa abhängig von der Qualität der Services aus.

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Dass Uber nun von einem möglichen Abzug aus Österreich spricht, kann Ottenschläger nicht nachvollziehen, sieht aber in der Drohung auch eine legitime Marketing-Maßnahme. Ohnehin vermittle Uber lediglich Fahrer und Kunden. Der ÖVP-Abgeordnete betonte, dass er im Vorfeld des Gesetzesbeschlusses mit allen Betroffenen gesprochen habe. Dass die Novelle die Erwerbsfreiheit der Fahrer einschränkt, glaubt er nicht.

Positiv sieht Ottenschläger auch die einheitlichen Standards, die mit der Novelle geschaffen würden: "Es gehen alle an die selbe Startlinie." Für den Markt würden Spielregeln festgelegt, etwa bei der Qualität der Fahrzeuge, der Ausbildung der Fahrer sowie bei der Einhaltung von sozialen Standards. Immerhin gehe es um "Leib und Leben", so der Verkehrssprecher der ÖVP.

Abgestimmt werden soll über die "Lex Uber" Mittwochnachmittag im Nationalrat. ÖVP, SPÖ und FPÖ hatten bereits im Verkehrsausschuss dafür gestimmt. Dagegen waren die Abgeordneten von NEOS und JETZT.

Uber-Österreich-Chef Martin Essl, Holmi-Geschäftsführer Matthias Kalb und einige Mietwagenpartner haben heute Früh eine Petition an den Obmann des Ausschusses für Petitionen und Bürgerinitiativen, Michael Bernhard, übergeben. Rund 41.000 Personen haben die Petition "Fairer Wettbewerb und freie Wahl für moderne Mobilität in Österreich!" bisher unterschrieben.

 09:48

Fahrplan zur Nationalratswahl 2019

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 09:43

Ruf nach Klimanotstand

Den Abgeordneten des Nationalrats ist Mittwochfrüh ein lautstarker Empfang vor dem Parlamentsersatzquartier in der Wiener Hofburg bereitet worden. Weit über 100 Jugendliche der "Fridays For Future"-Bewegung skandierten ihren Wunsch nach Ausrufung des "Klimanotstands".

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Ebenfalls vor dem Parlament demonstriert wurde seitens der Initiatorinnen des Frauenvolksbegehrens für eine "moderne Sexualpädagogik". Anlass ist ein Entschließungsantrag in der heutigen Sitzung, der Sexualunterricht an Schulen durch externe Vereine verhindern soll.

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 08:58

Unterschriften-Sammeln ab 9. Juli möglich

Mit dem Stichtag am 9. Juli beginnen dann die formalen Vorbereitungen für die Nationalratswahl. Ab diesem Tag werden auch auf den Gemeindeämtern bzw. Magistratischen Bezirksämtern Unterstützungserklärungen für Parteien beurkundet, die bei der Nationalratswahl antreten wollen - und nicht die Unterstützung von mindestens drei Abgeordneten haben.

Kleinparteien, die nicht drei Abgeordnete unterzeichnen lassen können, müssen für ein österreichweites Antreten in den Sommerferien 2.600 Wahlberechtigte zur Unterschrift bewegen. Das betrifft heuer auch die Grünen, die 2017 aus dem Nationalrat geflogen sind.

Sie alle müssen genügend Wahlberechtigte dazu bewegen, persönlich auf das Gemeindeamt bzw. zum Magistrat zu gehen, dort eine (mitgebrachte) Unterstützungserklärung zu unterschreiben, von der Behörde bestätigen zu lassen und ihnen diese dann zeitgerecht zukommen zu lassen. Die Behörde muss bestätigen, dass der Wahlberechtigte am Stichtag im Wählerverzeichnis stand. Deshalb können Unterschriften erst ab dem 9. Juli bestätigt werden.

Für eine österreichweite Kandidatur muss bis 2. August (17.00 Uhr) in jedem Bundesland ein ausreichend unterstützter Landeswahlvorschlag eingereicht werden. Dafür sind je nach Größe des Bundeslandes zwischen 100 (Burgenland, Vorarlberg) und 500 (Wien, Niederösterreich) Unterschriften Wahlberechtigter nötig.

Wer auch an der Verteilung der Bundesmandate teilnehmen möchte, muss bis spätestens 12. August einen Bundeswahlvorschlag einbringen. An dessen Spitze steht immer der Spitzenkandidat einer Partei.

 08:55

29. September als Termin für Nationalratswahl fix

Der Termin für die Nationalratswahl am 29. September ist Mittwochfrüh von der Regierung beschlossen worden. Im Ministerrat wurde eine entsprechende Verordnung vom Kabinett Bierlein abgesegnet, teilte der Sprecher des Kanzleramts der APA mit. Gleich im Anschluss bestätigte der Hauptausschuss des Nationalrats die Verordnung einstimmig.

Die Verordnung legt den sogenannten Stichtag der Wahl mit 9. Juli fest. Zwischen Stichtag und Wahltag müssen mindestens 82 Tage liegen, damit wird am letzten Sonntag im September gewählt. Nach den nun erfolgten Beschlüssen muss die Wahl bis spätestens 8. Juli im Amtsblatt der Wiener Zeitung ausgeschrieben werden.

 08:52

Ein kurzer Rückblick: Was ist gestern passiert?

In der gestrigen Nationalratssitzung wurden unter anderem folgende Beschlüsse gefasst:

Rauchverbot in der geschlossenen Gastronomie

Anhebung der Mindestpensionen

Einführung des "Papa-Monats"

Anlauf zur Verankerung der "Schuldenbremse" in der Verfassung

Plastiksackerlverbot ab 2021

Schutz des Wassers vor Privatisierung in der Verfassung

Total-Verbot des Pflanzenschutzmittels Glyphosat

 08:50

Guten Morgen ...

... aus dem oe24.at-Newsroom und herzlich willkommen zu unserem heutigen Live-Ticker zur letzten Nationalratssitzung vor der Sommerpause!

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