Tirol-Wahl

Tapfere Wähler trotzen der Mega-Kälte

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Temperaturen unter dem Gefrierpunkt - Wahlbeteiligung dürfte jedenfalls unter jener der Nationalratswahl liegen.

Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind die Tiroler am Sonntag zu den Landtagswahl-Urnen geschritten. Im Gegensatz zum frostigen Wetter zeigten sich die Spitzenkandidaten durch die Bank in guter Stimmung und waren optimistisch, die jeweiligen Ziele zu erreichen. Der Andrang an den Wahlurnen war vorerst verhalten, die Wahlbeteiligung dürfte unter jener der Nationalratswahl liegen, hieß es. Hier gehen zwei Wähler wohl gleich auf die Piste. Sie kamen mit Skianzügen zur Urne. 
 
Tirol
© APA/Forster
 
Der amtierende Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), der in seiner Heimatgemeinde Zams in Begleitung von Bürgermeister Siegmund Geiger wählen ging, war etwa "zuversichtlich, dass ein Vierer vor dem Ergebnis steht". Er habe ein "gutes" Gefühl, denn die von ihm geführte schwarz-grüne Landesregierung habe fünf Jahre lang tagtäglich für die Menschen gearbeitet. Zudem sei die Wahlwerbung seiner Partei "sehr positiv und ohne Untergriffe" über die Bühne gegangen, betonte der Landeschef.
 

Felipe von ihrer Mutter begleitet

Seine Stellvertreterin, Grünen-Spitzenkandidatin Ingrid Felipe, die von ihrer Mutter begleitet wurde, ging ebenfalls einigermaßen zuversichtlich in den Wahltag. Bei der Stimmabgabe in ihrer Heimatgemeinde Rum hoffte sie unverändert auf Zweistelligkeit, um für den Koalitionspoker gut vorbereitet zu sein. Nach ihren Informationen ist die Wahlbeteiligung bisher gering, was traditionell eher den Grünen zugutekommt. Seit der Nationalratswahl glaube sie aber an gar nichts mehr, scherzte die Spitzenkandidatin der Grünen mit Blick auf den Abflug ihrer Partei aus dem Nationalrat.
 
Etwas vorsichtiger gab sich SPÖ-Spitzenkandidatin Elisabeth Blanik bei der Stimmabgabe in Lienz: "Der zweite Platz ist nach wie vor das Ziel, auch wenn es in den aktuellen Umfragen nicht danach aussieht". Nach wie vor lautete die Zielsetzung, vor der FPÖ auf dem zweiten Platz zu landen, betonte die 52-Jährige, die mit ihrem Hund kam. Was Zugewinne betraf, zeigte sich die Lienzer Bürgermeisterin "jedenfalls guten Mutes". Mit den derzeit von aktuellen Umfragen prognostizierten 16 Prozent bei der heutigen Landtagswahl wäre sie grundsätzlich zufrieden, denn: "Es geht nämlich auch darum, den Abwärtstrend der SPÖ bei den letzten Wahlen zu stoppen".
 
Zuversicht, ordentliche Zugewinne einzufahren, herrschte bei FPÖ-Landeschef Markus Abwerzger, der als letzter der Spitzenkandidaten seine Stimme in einer Volksschule in Innsbruck-Pradl abgab. Die kursierenden Umfragen wiesen den Freiheitlichen mindestens 13 Prozent aus. Ab einem solchen Ergebnis müsse man zufrieden sein. Der 42-Jährige ging davon aus, dass man in Tirol für die späteren Urnengänge in Kärnten und Salzburg "ein bisschen etwas vorlegen kann", und dass seine Partei bei einem entsprechend guten Abschneiden von der ÖVP auch zu Verhandlungen eingeladen werde.
 

"Immer noch optimistisch", Liste Fritz

"Immer noch optimistisch" gab sich Liste Fritz-Spitzenkandidatin Andrea Haselwanter-Schneider, die gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrem älteren Sohn zum Wahllokal erschien. "Wir waren bis zum Schluss unterwegs und haben immer gute Rückmeldungen erhalten."
 
Auch NEOS-Spitzenkandidat Dominik Oberhofer war bei der Stimmabgabe in seiner Heimatgemeinde Telfes im Stubaital "sehr optimistisch", dass es mit dem Landtagseinzug klappen wird. Die Stimmung sei "hervorragend", und er sei überzeugt, dass man am Wahlabend Grund zum Feiern haben werde. Der Hotelier schritt gemeinsam mit seinen Kindern Luis und Severin zur Wahlurne.
 
Als erster der Spitzenkandidaten hat am Sonntag Impuls Tirol-Frontmann Josef Schett gewählt. Der 57-Jährige gab seine Stimme in Begleitung seiner Frau, seines Vaters und zweier Töchter im Gemeindeamt von Innervillgraten in Osttirol ab und zeigte sich relativ entspannt: "Ich lasse es auf mich zukommen".
 
Die Spitzenkandidatin von "Family - Die Tiroler Familienpartei", Andrea Krumschnabel, gab zu Mittag in einem Wahllokal in einem Kindergarten in Kufstein in Begleitung ihres Ehemanns, des Kufsteiner Bürgermeisters Martin Krumschnabel, und ihres Sohnes Niklas ihre Stimme ab. "Ich bin nach wie vor ganz zuversichtlich, dass wir den Einzug in den Landtag schaffen", meinte sie.
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