Völliger Einbruch bei den Buchungen

Tourismus im Winter halbiert

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Extremer Nächtigungs-Einbruch im Wintertourismus: Zahlen haben sich halbiert. 

Wien/Innsbruck. Eine aktuelle Branchenbefragung der heimischen Hoteliervereinigung bei 672 Teilnehmern in ganz Österreich bringt ernüchternde Ergebnisse: 4 % der Hotels sind coronabedingt schon geschlossen, weitere 11 % fassen die Schließung ins Auge. Die Jänner-Auslastung ist von 72 % vor Corona auf 34 % gefallen – zu niedrig, um wirtschaftlich zu arbeiten.

Auch die Buchungen für die kommenden Monate – in Normaljahren Hochsaison – befinden sich im Sinkflug:

  • 47 statt 81 % im Februar, 43 statt 73 % im März.
  • Ob noch Buchungen oder Stornos folgen, hängt vor allem von der Entwicklung der Infektionszahlen ab. Die Touristen buchen immer kurzfristiger.
  • Einen Gästerückgang gibt es in allen Touristengruppen: 6 % weniger bei Österreichern, 26 % minus aus Deutschland, 54 % weniger aus Staaten außerhalb der EU (Russland, GB, Amerika).

Angespannte Stimmung in den Hotel-Betrieben

Drastisch. Walter Veit, 63, Hotelier aus Obertauern (Salzburg) und neuer Präsident der österreichischen Hoteliervereinigung, fordert raschere und gezieltere Hilfen der Politik: „Ohne Entschädigungen gäbe es die Hotellerie heute wohl nicht mehr. Doch vieles bleibt auf der Strecke, dauert extrem lang, ist praxisfremd und überkomplex“, so Veit. Das beginne bei den Verordnungen und geht bis hin zur Abwicklung von Entschädigungen: „Kommt die Liquidität erst in den Unternehmen an, wenn der Antragsteller in Konkurs geht, ist es zu spät.“

Präsident: »Unsere Hotels sind beinahe leer«

Alarmruf. Veit will von der Regierung vollen Fokus auf das Krisenmanagement: „Die Infektionszahlen steigen ins Endlose, die Hotels sind beinahe leer. Wenn der Bund bei den Förderungen nicht nachjustiert, gibt es ein unschönes Erwachen.“ Schon jetzt müssen 38 Prozent der Hotels ihr Angebot drastisch reduzieren, dazu bleiben 7 Prozent der Stellen quarantänebedingt unbesetzt. K 

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