Künstler stellen sich hinter Lehrlinge

TV-Stars gegen Abschiebungen

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Krassnitzer, Ruzowitzky & Co. unterstützen die Initiative von OÖ-Landesrat Anschober.

Wien. Aufstand der Kulturschaffenden gegen die türkis-blaue Entscheidung, Lehrlinge mit negativem Asylbescheid wieder abzuschieben. Am Freitag versammelten sich klingende Namen hinter der Ini­tiative von OÖ-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) und appellierten an die Bundesregierung, sich „einer Lösung der Vernunft nicht weiter zu verweigern“. Betroffen sind derzeit rund 1.200 Lehrlinge.

Auch abseits des Fachkräftemangels sei es unbegreiflich, dass Menschen abgeschoben werden, die den ÖVP-Slogan „Leistung muss sich wieder lohnen“ einlösen, indem sie Deutsch lernen und von Sozialleistungen unabhängig werden, erklärte etwa Schauspieler Harald Krassnitzer. Oscarpreisträger Stefan Ruzowitzky hat selbst einen afghanischen Flüchtling in seiner Familie aufgenommen, der eine Lehre absolviert. Dass die Regelung, die das ermöglichte, nun aufgehoben ist, zeige, dass die Regierung nicht an Optionen interessiert sei, die Integration ermöglichen, kritisiert er.

Ruzowitzky: "Wären blöd, solche Leute wegzuschicken"

ÖSTERREICH: Sie stehen aus persönlichen Gründen hinter der Initiative?

Stefan Ruzowitzky: Wir haben 2016 einen Flüchtling aufgenommen. Da habe ich gesehen, dass Asylverfahren oft mit Glück zu tun haben. Da wäre eine erfolgreiche Lehre als Indi­kator für Integration doch ein wichtigerer Grund, jemanden bleiben zu lassen. Unser Pflegesohn, seine Freunde haben großen Ehrgeiz. Die wegzuschicken, da wären wir ja blöd.
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