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Ukraine: "Lage schöngeredet"

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Mit der neuerlichen US-Militärhilfe für die Ukraine kann sich das Land für eine russische "Sommeroffensive" rüsten, meinte Militäranalytiker Markus Reisner im ZIB2-Interview. Allerdings habe der Westen die Lage lange nicht richtig eingeschätzt.

Das 61-Mrd.-Waffen-Hilfspaket der USA für die Ukraine ist bereits vom amerikanischen Präsidenten unterschrieben. So schnell wie möglich soll Nachschub bei Munition, Raketen und Luftabwehr geliefert werden.

USA: Keine Eskalation

Im ZIB2- Interview schätzte der Militäranalytiker Markus Reiser von der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt die möglichen Szenarios der Militärhilfe auf den Ausgang des Konfliktes ein. Er meint: "Die USA unterstützen die Ukraine, werden es aber nicht zu einer Eskalation kommen lassen." Dabei bezog er sich darauf, dass von amerikanischer Seite eher keine so effiziente Luftabwehr geliefert werden wird, wie sie in Israel schon lange eingesetzt wird. Reisner: "Russland hat hier kommuniziert, dass es mit einem Einsatz von Nuklear-Waffen antworten würde."

Aus der Westentasche

Die Lage der Ukraine sei sowohl von den USA als auch der EU lange "schöngeredet worden" und man habe die Ukraine eher aus der "Westentasche unterstützt". Er plädierte für ein aktives, objektives Lagebild.

Sommeroffensive

Eine vermutlich anstehende "Sommeroffensive" der Russen könne die Ukraine nur abwehren, wenn sie vom Westen dazu in die Lage versetzt werde, so Reisner. Eine neuerliche Einberufungswelle sei in der Ukraine eher unpopulär, obwohl Soldaten abgelöst werden müssten. Russland habe etwa 500.000 Soldaten im Krieg - was dem Zweieinhalbfachen seit dem Einmarsch entspräche. Die Russen hätten bei etwa 150 Millionen Einwohnern auch mehr Wehrpotenzial - die Ukrainer haben nur etwa 33 Millionen Einwohner.

Reisner hält es mit der Hilfe aus dem Westen für wahrscheinlich, dass die Ukraine sich für die Sommer-Offensive der Russen vorbereiten kann. Wie die Situation nach dem November wird, hängt von den Wahlen in den USA ab und "wie sich die Ulkraine dann darstellt," so Reisner.

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