Innsbruck-Wahl

Anzengruber sieht "hohe Wahrscheinlichkeit" für Sieg

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"JA - Jetzt Innsbruck"-Frontmann rechnet bei der Stichwahl in Innsbruck mit 53 Prozent

Zwei Tage vor der Innsbrucker Bürgermeisterstichwahl am Sonntag zeigt sich "JA - Jetzt Innsbruck"-Bürgermeisterkandidat Johannes Anzengruber ziemlich siegesgewiss. Er gehe mit "hoher Wahrscheinlichkeit" davon aus, gegen Amtsinhaber Georg Willi (Grüne) zu obsiegen, sagte Anzengruber im APA-Gespräch. Es werde mit Sicherheit "knapp", aber er rechne damit, letztlich auf "rund 53 Prozent" der Stimmen zu kommen und damit die Nase vorn zu haben.

Letztlich werde es von der Wahlbeteiligung abhängen, wer die Oberhand behalten wird, so der 44-jährige Ex-ÖVP-Vizebürgermeister, frühere Almwirt und Unternehmer: "Ich bin guter Dinge. Das Echo in der Bevölkerung ist sehr gut. Es hat sich viel bewegt in den vergangenen Tagen". Rund 60.000 Innsbrucker Haushalte hätten er und sein Team in den zwei Wochen bis zur Stichwahl abgeklappert, man sei viel in den häufig zitierten "Stadtteilen" unterwegs gewesen. "Wir sind eine bürgerliche Bewegung und stellen die Sache und nicht eine Partei in den Mittelpunkt. Die Leute goutieren das", präsentierte sich Anzengruber einmal mehr als "Parteiunabhängiger". "Die Menschen wollen einen Bürgermeister und keinen Parteimeister", setzte er zu einem Seitenhieb auf Willi an.

Alles offen bei Koalition

In Puncto Koalitionen ließ sich Anzengruber weiter alle Optionen offen und wollte sich nicht auf Willis "Caprese-Koalition" - gemeint ist eine Mitte-Links-Dreierkoalition aus Grünen, seiner Gruppierung und der SPÖ - festlegen: "Caprese ist nur ein Vorspeisensalat." Diese kommt auf 22 von 40 Gemeinderatsmandaten. Es sei "komplett offen", wie sich die künftige Stadtkoalition zusammensetzen werde, es könnten die "buntesten Varianten" herauskommen, Er grenze niemanden von vornherein aus, wie Willi es mit der FPÖ handhabe, und werde als dann hoffentlich gewählter Bürgermeister alle Parteien zu Gesprächen einladen. In Frage kommen würden "alle jene, die die Extreme und die Partei hintan und Innsbruck und die Menschen in den Vordergrund stellen."

Neben der Dreierkoalition würde politischen Beobachtern zufolge theoretisch nur eine Mitte-Rechts-Viererkoalition aus Anzengruber, FPÖ,"das Neue Innsbruck" sowie Liste Fritz in Frage kommen. Doch dieser Konstellation, die nur auf eine knappe Mehrheit von 21 Mandaten im Stadtparlament kommt, erteilte die Liste Fritz - zumindest bisher - eine Absage. Auf all dies wollte sich der frühere ÖVP-Politiker Anzengruber nicht einlassen. Auch eine Koalition unter Beteiligung seiner früheren politischen Heimat - dem "Neuen Innsbruck" bzw. der Volkspartei - schloss er nicht von vornherein aus. Man müsse schauen, wer dort überhaupt "die Player" sein werden und ob sie "reif sind für die Arbeit". All das würden die Gespräche zeigen.

Einer möglichen Wiedervereinigung mit den Schwarzen während der kommenden Periode wollte Anzengruber nicht das Wort reden, im Gegenteil. Er gehe davon aus, dass man auch bei der nächsten Gemeinderatswahl im Jahr 2030 als "JA - Jetzt Innsbruck" antreten werde.

Anzengrubers Gruppierung verzichtet vor der Stichwahl am Sonntag übrigens auf einen klassischen, medial begleiteten Wahlkampfschluss. Stattdessen schreitet man auf den letzten Metern unter anderem weiter zum Suppen- und Kaspressknödel-Verteilen. Anders gehen Willi und seine Grünen vor: Sie laden für Samstag zum "Abtakt" in den Waltherpark mit bundespolitischer Schützenhilfe in Person von Verkehrsministerin Leonore Gewessler.

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