Zeichen auf Schwarz-Blau

Umfrage: Kurz legt Blitzstart hin

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Offiziell entscheidet die ÖVP erst heute – laut Umfrage ist bereits alles klar.

Die aktuelle Umfrage des Research-Affairs-Instituts, die nach dem Rücktritt von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner durchgeführt wurde (600 Befragte, 10.–12. Mai), zeigt, dass uns ein wahres Politerdbeben bevorsteht. War nach ersten Prognosen ein Dreikampf zwischen Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ), FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache und dem voraussichtlichen ÖVP-Spitzenkandidaten Sebastian Kurz zu erwarten, ist nun klar: Die Plätze sind eindeutig verteilt.

Wäre schon heute Neuwahl, käme die ÖVP mit Sebastian Kurz auf 35 %. Mit einem gewaltigen Respektabstand von zehn Prozentpunkten würde die FPÖ mit 25 % auf Platz zwei folgen. Klar dahinter auf dem dritten Platz die SPÖ mit nur 21 % (das ist sogar schlechter als der Wert, bei dem zuletzt die ÖVP mit Reinhold Mitterlehner lag). Gegenüber der Umfrage von vor zwei Wochen bedeutet das ein Minus von zwei Prozent für die SPÖ.

Umfrage: Kurz legt Blitzstart hin
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53 Prozent sind schon, 
wie Kurz, für Neuwahlen

Kurz kann vor allem bei Frauen (37 %) und den höher Gebildeten (38 % mit mindestens Matura-Abschluss) punkten, die SPÖ liegt in der Altersgruppe der 31–50-Jährigen katastrophal (nur 16 %).

Auch bei der Kanzlerfrage ist Kurz mittlerweile klar voran. Würde der Bundeskanzler direkt gewählt werden, käme Kurz auf 39 %, Amtsinhaber Kern auf 31 %.

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Schwarz-Blau hat plötzlich eine deutliche Mehrheit

Was Sebastian Kurz auch zugute kommt: Eine Mehrheit spricht sich, wie er, für Neuwahlen aus. Waren bisher die Neuwahlbefürworter klar in der Minderheit, sind jetzt 53 % dafür, 47 % noch immer dagegen. Der Poker von Kanzler Kern, auf eine Fortsetzung der Koalition zu setzen, scheint nicht aufzugehen.

Auf dem völlig falschen Fuß würden Neuwahlen die Grünen erwischen. Nach dem Streit mit ihrer Jugend kämpft die Glawischnig-Partei nur mehr mit den Neos um Platz vier. Die Grünen kämen derzeit auf 9 % der Stimmen, die Neos auf 7 %. Besonders alarmierend: In ihrer bisher stärksten Zielgruppe, bei den unter 30-Jährigen, liegen sie deutlich hinter den Neos (9 : 13 %).

Ein weiteres sensationelles Detail: Eine schwarz-blaue Koalition wäre nach der Neuwahl nicht nur das rechnerisch logischste Resultat, auch in der Umfrage sprechen sich die Österreicher klar dafür aus: 37 % sind für eine ÖVP-FPÖ-Koalition, eine Wiederbelebung der Koalition von SPÖ und ÖVP können sich nur mehr 21 % der Österreicher vorstellen. Die höchste Zustimmung zu einer roten Regierungsbeteiligung hätte eine Koalition aus SPÖ, Grünen und Neos. Die wäre aber – derzeit hätten die drei 37 % – aber reine Utopie.

KANZLER-DIREKTWAHL

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