Grüne im Wechselbad: Mückstein immer beliebter – Gewessler stürzt indes ab.
Wien. Wolfgang Mückstein macht – so scheint’s – den Anschober. Wie sein Vorgänger aus Oberösterreich zu Beginn der Coronakrise wird auch der amtierende Gesundheitsminister zum Umfrageliebling hinter Kanzler Sebastian Kurz. Das zeigt die aktuelle ÖSTERREICH-Umfrage (Research Affairs, 1.000 Interviews vom 27. bis 29. Juli 2021, maximale Schwankungsbreite 3,2 %).
■ Mückstein vor VdB. Im aktuellen Politbarometer („Welcher Politiker ist Ihnen in letzter Zeit positiv oder negativ aufgefallen?“) kann der grüne Minister nach 100 Tagen im Amt zulegen, liegt jetzt auf Platz 2 hinter Kurz und überholt damit sogar Alexander Van der Bellen.
Dem Bundespräsidenten ist zum Verhängnis geworden, dass er bei den Bregenzer Festspielen mit einem Konvoi aus einem halben Dutzend Autos davonbrauste, nachdem er eine Klimaschutzrede gehalten hatte.
■ Gewessler tief im Minus. Das Politbarometer hat aber auch eine schlechte Nachricht für die Grünen parat: Umweltministerin Leonore Gewessler – schon letzte Woche um vier Punkte abgestürzt – verliert einen weiteren Prozentpunkt. Mit –16 % ist sie tief im Minus und schlechteste Grüne – nur die ÖVP-Ministerinnen Schramböck und Raab sowie Finanzminister Blümel und Herbert Kickl (FPÖ) liegen noch schlechter. Gewesslers Abrutschen ist leicht erklärt. Der Asfinag-Baustopp wird von 62 % abgelehnt – das kratzt auch an den persönlichen Werten. Dazu sind Ökosteuerpläne mit teurerem Benzin unpopulär.
■ Kurz auf Platz 1. Kanzler Kurz, der den Grünen ja eine „Steinzeit“-Politik vorgeworfen hat, führt das Ranking weiter an, verliert aber ein bisschen. Alle waren mit dem Sager also nicht einverstanden …