FPÖ-Klubchef Kickl kritisiert Van der Bellen. Der Bundespräsident übe sich 'sich ausschließlich in Plattitüden'.
Ein Jahr nach dem ersten Lockdown und dem Ausbruch der ersten Welle der Corona-Pandemie gedachte Bundespräsident Alexander Van der Bellen gestern in einer TV-Ansprache auch der Tausenden Verstorbenen. Zudem appellierte der Bundespräsident, trotz "Ernüchterung, Grant und Unlust" weiter zusammenzuhalten und aufeinander Rücksicht zu nehmen.
Gerade in einer Krise zeige sich, "aus welchem Holz wir geschnitzt" seien, so Van der Bellen. "Jedem Winter folgt ein Frühling", versuchte Van der Bellen Mut zu machen und mahnte, dass die Krise "niemanden verschont" habe.
Scharfe Kritik
Scharfe Kritik an der Fernsehansprache übte heute FPÖ-KlubobmannHerbert Kickl. Denn diese Rede sei eines Bundespräsidenten unwürdig gewesen. Van der Bellen habe sich ausschließlich in Plattitüden geübt, zu den wichtigen Themen habe er sich verschwiegen. „Kein Wort über die Korruption, kein Wort über das permanente Justizbashing der ÖVP, kein Wort über die Versuche, die WKStA zu zerschlagen, kein Wort über die Vorwürfe gegen Finanzminister Blümel, kein Wort über das Impfstoffdesaster, kein Wort über die Machenschaften von Hygiene Austria – alles, aber auch wirklich alles, was der Regierung und hier insbesondere der ÖVP Ungemach bereiten könnte, hat der Bundespräsident ausgelassen“, kritisierte Kickl.
Stattdessen gefalle sich Van der Bellen ganz offenbar in der Rolle des launigen Beschwichtigers, der die schwarz-grüne Bundesregierung mit Samthandschuhen anfasse und nur dann zu harschen Worten greife, wenn es darum gehe, die Opposition anzugreifen und all jene, die ihre berechtigten Sorgen und Ängste bei Demonstrationen zum Ausdruck brächten, meinte Kickl. „Van der Bellen ist kein Bundespräsident aller Österreicher, er ist nur der Bundespräsident der Regierung, und das ist ein ebenso trauriges wie unwürdiges Schauspiel.“