Vier der 20 Islam-Lehrer, die an Vorarlberger Schulen unterrichten, haben mangelhafte Deutschkenntnisse. Das hat die von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) angeordnete Überprüfung der Pädagogen durch den Landesschulrat ergeben.
Ein Lehrer wurde wegen Verletzung der Dienstpflicht entlassen; allerdings sei das nicht unmittelbare Folge der Überprüfung, sondern parallel zu dieser gelaufen, so Schullandesrat Siegi Stemer. Gegen einen weiteren Lehrer wurde ein Verfahren wegen "mangelhafter Dienstauffassung" eingeleitet. Stemer will die Beobachtung des islamischen Religionsunterrichts fortsetzen.
Weitere Beobachtung
"Die Islamische Glaubensgemeinschaft wurde
aufgefordert, die Ergebnisse ernst zu nehmen und die festgestellten Mängel
zu beheben. Die Schulaufsicht wird die Situation weiterhin im Auge behalten
und sicherstellen, dass Vorgaben hinsichtlich Unterrichtsinhalt und
Qualifikation der Lehrpersonen eingehalten werden", sagte Stemer.
Im Zuge der Überprüfung wurden die 18 Islam-Lehrer an den Pflichtschulen und zwei an mittleren und höheren Schulen von den Direktoren "im Unterricht besucht und von den zuständigen Schulaufsichtsorganen inspiziert", heißt es in einer Aussendung des Landesschulrats. Der Bericht mit den Ergebnissen sei bereits an das Unterrichtsministerium übermittelt worden.
So läuft der Test ab Im Gespräch mit oe24.at erläuterte der zuständige Landesschulinspektor Karl Blüml das Test-Prozedere. Vorgegeben wurde das erforderliche Deutsch-Niveau durch den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen, B2 war die verlangte Stufe. Die elf betroffenen Lehrer, welche ihre Deutsch-Kenntnisse nicht nachweisen konnten, mussten sich sowohl einer schriftlichen als auch einer mündlichen Prüfung unterziehen. Bei dem schriftlichen Teil wurde unter Anderem das Textverständnis abgeprüft, und die Lehrer durften ihre argumentativen Fähigkeiten zu Papier bringen. Für die mündliche Überprüfung mussten sich die Lehrer einer Diskussion zu einem aktuellen Thema stellen, bei der sowohl Dialog- als auch Diskussionsfähigkeit gefragt waren. Insgesamt betrachtet, zeigt sich Blüml mit den Ergebnissen sehr zufrieden. |