Die Wiener Landespartei erbat sich noch Bedenkzeit.
Die frisch gebackene Nationalratsabgeordnete Philippa Strache wird vorerst nicht aus der FPÖ ausgeschlossen. Die Wiener Landespartei habe sich diesbezüglich Bedenkzeit erbeten, hieß es dort am Mittwoch auf APA-Anfrage. In den anderen Bundesländern mehren sich unterdessen die Stimmen, die einen Ausschluss befürworten.
"Wir haben noch nichts entschieden", sagte eine Wiener FPÖ-Sprecherin. Dem Vernehmen nach hat zwar eine Sitzung zur Causa stattgefunden, dort ist aber offenbar die Frage aufgetaucht, ob nicht der Bund - da Strache ja ihr Nationalratsmandat angenommen hat - für einen etwaigen Parteiausschluss zuständig wäre. Offiziell bestätigt wurde das aber nicht. Philippa Strache ist laut Angaben der Wiener FPÖ erst seit wenigen Wochen Parteimitglied.
"Trennung unausweichlich"
Für den oberösterreichischen FPÖ-Landesparteichef LHStv. Manfred Haimbuchner ist jedenfalls eine "Trennung unausweichlich", wie er am Mittwoch am Rande einer Pressekonferenz in Linz sagte. Zu Strache selbst meinte er nur: "Ich hoffe, dass sie für das Steuergeld ordentliche Politik macht."
Für einen Parteiausschluss war am Mittwoch auch der Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann. Auf eine entsprechende Frage bei einer Pressekonferenz meinte Darmann: "Wenn es nach mir ginge, war das ein Zeichen der Parteischädigung, deswegen wäre es konsequent, diesen Schritt zu setzen."
Udo Landbauer, Landespartei- und Klubobmann der FPÖ Niederösterreich, sagte am Rande eines Pressetermins zur Causa auf APA-Nachfrage: Dass Philippa Strache ihr Nationalratsmandat annimmt, habe er erwartet: "Aber das ist jetzt nicht mehr Teil unserer politischen Arbeit. Wir müssen uns darauf konzentrieren, diese Partei wieder zukunftsfit zu machen und wieder thematisch aktiv zu werden." Über einen etwaigen Parteiausschluss des früheren Parteichefs Heinz-Christian Strache und seiner Frau Philippa "wird die Wiener Landesgruppe befinden", er rechne mit einer Entscheidung in den nächsten Tagen.
Für die Bundespartei hatten bereits am Dienstag Parteichef Norbert Hofer und Klubobmann Herbert Kickl angedeutet, dass Philippa Strache wohl nicht in der Partei bleiben könne. Beide hatten dafür aber die Wiener Landespartei zuständig erklärt.