Für den Verteidigungsminister sind die Programme von ÖVP und FPÖ "fast ident".
Die Wahrscheinlichkeit für eine schwarz-blaue Regierung liegt bei 95 Prozent - das ist zumindest die Einschätzung von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ). Bei seinem Treffen mit Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) am Donnerstag habe man ganz sicher nicht Rot-Blau ausgelotet, sagte Doskozil bei einer Pressekonferenz anlässlich des Nationalfeiertags nächste Woche.
Die SPÖ sei für Gespräche offen, meinte Doskozil. Er hält aber Schwarz-Blau für so gut wie fix, nicht zuletzt, weil die Programme von ÖVP und FPÖ "fast ident sind".
Treffen mit Ministerkollegen seien "üblich, wir treffen uns regelmäßig". Es sei weit hergeholt, wenn man glaubt, dass zwei Minister öffentlich über die Regierungsbildung verhandeln. "Wir treffen uns meistens dort, weil wir dort gemeinsam eine rauchen", so Doskozil zum Treffen mit Sobotka in einem Wiener Hotel. Man habe natürlich auch über die aktuelle Situation gesprochen, aber die Spekulationen der Medien seien "überzogen und überhitzt". Es wäre nicht normal, wenn sich Minister nicht mehr treffen könnten. Doskozil "verriet" auch gleich, dass er am Samstag Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) treffen werde, weil er zu dessen Geburtstagsfeier eingeladen sei. Auch dort werde es keine "Geheimgespräche" geben.
Seine eigene Zukunft ließ Doskozil offen. Er werde zunächst das Nationalratsmandat annehmen. Ob er es aber behält, in die Wirtschaft wechselt oder in seinen alten Beruf als Polizeibeamter zurückkehrt, weiß der Minister nach Eigenangaben noch nicht.