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Nach SPÖ-Skandal

Häupl: "Opposition ist etwas Ehrenhaftes"

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Wiens Bürgermeister sieht kein Glaubwürdigkeitsproblem für Kern.

Stellvertretend für 659 Hektar Rebfläche, die in Wien bewirtschaftet werden, hat Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) Donnerstagvormittag am Wiener Schwarzenbergplatz die traditionelle Weinlese im kleinsten Weingarten Wiens vorgenommen. Es war dies zumindest als Stadtoberhaupt das letzte Mal, da er ja Anfang 2018 den Hut nimmt. Wenig überraschend war auch dieser Termin vom Wahlkampf überschattet.

Etwas unscheinbar neben dem von Autos viel befahrenen Schwarzenbergplatz im ersten Wiener Gemeindebezirk befindet sich der kleinste Weingarten Wiens. Die Rebstöcke haben schon mehr als 100 Jahre auf dem Buckel, alljährlich findet dort eine Weinlese statt. Häupl erntete dieses Jahr im Beisein der Wiener Weinkönigin Elisabeth III. weiße Trauben.

Der Weißwein hat in der Bundeshauptstadt den größeren Stellenwert, nur rund 20 Prozent der Anbaufläche dienen der Produktion von Rotwein. Dabei nimmt die Rebfläche für den Weißwein im Verlauf der vergangenen Jahre stetig zu, die Tendenz ist weiterhin steigend, wie heute zu erfahren war. Der für die Weinstadt typische Wiener Gemischte Satz DAC nimmt 178 Hektar der gesamten bewirtschafteten Fläche ein, er ist damit die am meisten produzierte Sorte.

Der Miniweingarten verfügt über 70 Rebstöcke, die 50 Flaschen Wiener Gemischter Satz DAC hervorbringen. Die wenigen Flaschen werden bei einer Weinauktion versteigert, der Erlös kommt der Aktion "Licht ins Dunkel" zugute. Gelesen und betreut wird die Anbaufläche vom Weingut Mayer am Pfarrplatz und Rotes Haus.

Causa Silberstein
Nach dem Ende des offiziellen Teils wurde Häupl einmal mehr gebeten, zur Causa Silberstein Stellung zu nehmen. Man müsse für die Aufklärung die Staatsanwaltschaft einschalten und alle Möglichkeiten des Rechtsstaates nutzen, befand er. Es wäre auch "kein Zufall, dass so etwas 14 Tage vor einer Wahl aufpoppt", sagte Häupl. Zudem sehe er kein "Glaubwürdigkeitsproblem für Kern", man rücke SPÖ-intern vom Kanzler nicht ab - auch nicht nach der Wahl am 15. Oktober, falls die Sozialdemokratie in Opposition gehen sollte. "Opposition ist etwas Ehrenhaftes in einer Demokratie", bekräftigte Häupl einmal mehr. Angesprochen auf die Stimmung in der Partei sagte der Wiener SPÖ-Vorsitzende, dass es bei den Wiener Genossen kein "Motivationsproblem" gebe.
 

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