Drei Parteien in sechs Jahren

Schlüsselfigur Puller: "Polit-Söldner" im Silberstein-Team

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Der Mann hinter den Dirty-Campaigning-Seiten der SPÖ war zuvor für ÖVP und Neos tätig.

Er ist die Schlüsselfigur in der SP-Affäre rund um Tal Silberstein, betrieb auch nach dessen Kündigung das „Dirty Campaigning“ weiter – und wurde so zum Sargnagel für die SPÖ und Kanzler Christian Kern. Doch diese Woche drehte PR-Mann Peter Puller (37) den Spieß um und machte sich zum Kronzeugen gegen die ÖVP. Er beschuldigt Kurz-Sprecher Gerald Fleischmann: „Er wollte mich für 100.000 Euro kaufen.“ Und legte SMS vor, die aber die ­tatsächliche Summe nicht ­beweisen. „Ich fordere Fleischmann zum Lügen­detektortest“, sagte er im ­ÖSTERREICH-Interview.

Die ÖVP tobt. „Er ist ein Polit-Söldner, der für Geld anscheinend alles macht“, kontert ÖVP-Generalsekretärin Elisabeth Köstinger. Und kündigt eine Klage gegen Puller an. „Der sehe ich entspannt entgegen“, so Puller zu ÖSTERREICH.

ÖVP soll ihm 100.000 Euro für Wechsel geboten haben

Ganz Österreich fragt sich: Wer ist Peter Puller? Der Grazer arbeitete zuletzt für die Wiener Neos, doch seine Wurzeln hat Puller in der ÖVP. Dort sollte er 2005 Landeshauptfrau Klasnic die Wahl in der Steiermark retten. Damals gerät er das erste Mal mit „schmutzigen Tricks“ (fingierte Leserbriefe über die SPÖ) in die Schlagzeilen. Die Sache fliegt auf, die ÖVP verliert die Wahl und Puller wird als VP-Pressechef nach Wien geholt – wo er mit Fleischmann zusammenarbeitet. Mittlerweile betreibt er die PR-Agentur „p2 Strategy“, die für Silberstein tätig war.

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