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Kurz sammelt Wahlkampf-Fotos mit den Großen der Welt

Am Dienstag um 9 Uhr sollten Sebastian Kurz und Alexander Van der Bellen gemeinsam zur First Avenue in Manhattan marschieren, um an der Eröffnung der UNO-Generalversammlung in New York teilzunehmen. Die Stadt ist im Ausnahmezustand. Neben US-Präsident Donald Trump, der seine erste – erwartbar kritische – Rede vor der UNO halten sollte, sind Präsidenten und Politiker aus aller Welt in Manhattan. Auch Kurz entschied sich für "diese kurze Wahlkampfpause". Immerhin gehe es in New York auch um den zunehmenden Konflikt mit Nordkorea, wie er ÖSTERREICH sagte. Ganz nebenbei kann der VP-Kanzlerkandidat freilich in den USA – rechtzeitig vor seinem offiziellen "Wahlkampfstart" in der Wiener Stadthalle am Samstag – noch schöne Wahlkampffotos sammeln. Gleich an seinem Ankunftstag, am Montag, traf Kurz gemeinsam mit Van der Bellen etwa Irans Präsidenten Hassan Rohani. Auf den Couloirs des streng abgesicherten UNO-Gebäudes konnte Kurz auch kurz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron plaudern.
 
Und natürlich verfolgt der Außenminister, der sich aufmacht, Kanzler zu werden, auch in New York die heimische Innenpolitik. Nur darüber offiziell reden will er in New York nicht.
 

Auf einen Kaffee mit Polit- Legende Henry Kissinger

 
Am Dienstag stand für Kurz ein "besonders interessantes Meeting" am Programm. US-Außenpolitik-Legende Henry Kissinger sollte den 31-Jährigen zum Kaffee in der Park Avenue empfangen.
 
Am Mittwoch soll Kurz dann gemeinsam mit dem Bundespräsidenten UNO-General Guterres treffen. "Wir unterstützen seine Pläne zur Veränderung der UNO, uns ist eine starke UNO wichtig und wir wollen auch den Vereinte-Nationen-Standort Wien ausbauen", sagt Kurz ÖSTERREICH.
 
Mit dem einstigen grünen Bundessprecher, dem heutigen Bundespräsidenten Van der Bellen, zeigte sich der VP-Chef demonstrativ harmonisch. Beide Herren bemühten sich öffentlich zu beteuern, dass sie nicht über allfällige Koalitionsbildungen nach der Nationalratswahl in New York reden würden. "Dafür bleibt noch genug Zeit", sagt Kurz etwa, der seine guten Umfragedaten - laut allen Instituten führt die ÖVP derzeit als klare Nummer eins vor FPÖ und SPÖ -lieber herunterspielt.
 
Mittelmeer-Route. Am Mittwoch soll Kurz auch eine Rede vor der UNO halten, in der es um internationale Konf likte, aber auch Unterstützung für Libyen gehen soll. "Wir müssen Libyen bei seinen Grenzschutzbemühungen unterstützen", erklärt Kurz. Es geht um die Mittelmeerroute. Und prompt weht doch wieder ein österreichischer Wahlkampfhauch auch im verregneten Manhattan.

von Isabelle Daniel
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