Acht Bundesländer haben fertig ausgezählt, nun wartet alles auf Wien.
Acht Bundesländer hatten Donnerstag gegen 19.00 Uhr auch die zweite Tranche der Wahlkartenstimmen ausgezählt - nur die Wiener Landeswahlbehörde war noch am Werk. In der Bundeshauptstadt fielen die mit großem Abstand meisten Wahlkarten aus der sonntäglichen Stimmabgabe in "fremden" Wahlkreisen an: Rund 16.000 mussten dort ausgewertet werden, 21.000 in allen acht anderen Bundesländern zusammen.
Den zweitgrößten Wahlkartenstoß hatte Donnerstag ab 9.00 Uhr - wie es die Nationalratswahlordnung vorschreibt - die niederösterreichische Landeswahlbehörde zu öffnen und dann auszuzählen. Aber dort kamen mit der "Donnerstagsrunde" nur 6.000 Stimmen dazu, in Oberösterreich und der Steiermark rund 4.000 Stimmen - und im kleinsten Bundesland Burgenland keine 800.
Mit diesen Wahlkarten änderten sich die Montagabend vorgelegten Ergebnisse inkl. Briefwahl nur noch geringfügig. Schließlich machen die rund 37.000 Wahlkarten nur rund 0,7 Prozent der gültigen Stimmen aus. Wesentlich mehr Gewicht hatten die am Montag ausgezählten 753.497 gültigen Stimmen der "klassischen" Briefwähler: Sie verhalfen der SPÖ noch zum zweiten Platz vor der FPÖ - aber den Grünen nicht zum Einzug in den Nationalrat.
Ihnen fehlte mit ihrem Urnenwahlergebnis von nur 3,32 Prozent zu viel auf die vier Prozent für den Einzug in den Nationalrat. Obwohl sie wie immer überdurchschnittlich gut abschnitten bei den Briefwählern, stiegen die Grünen mit den Briefwahl-Stimmen auf nur 3,76 Prozent. Damit hätten sie in der Donnerstagstranche 36 Prozent bekommen müssen. Dies war, wie sich in den acht ausgezählten Bundesländern bestätigte, nicht der Fall.