Krisengipfel mit Strache, Hofer & Kickl

Krieg um Straches Facebook-Seite

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Warum Strache von FP aus der Facebook-Seite gekickt wurde, aber weiter dort schreiben kann.

Die FPÖ habe Heinz-Christian Strache die Rechte über die Facebook-Seite „Heinz-Christian Strache“ mit rund 800.000 Followern entzogen, ließen FPÖ-Kreise gestern kolportieren und torpedierten damit einen Krisengipfel von Strache und den FP-Chefs Norbert Hofer und Herbert Kickl vom Vortag.

Dort wurde eigentlich „Ruhe bis zur Wahl“ vereinbart. Alle „Streitigkeiten“ sollten erst nach dem 29. September diskutiert werden, schlug Kickl laut Vertrauten vor.

Jetzt wurde Strache öffentlich desavouiert. „Natürlich stößt das bei Strache nicht auf Wohlwollen“, sagt FPÖ-Vordenker Andreas Mölzer im ÖSTERREICH-Gespräch.

Strache selbst antwortet auf ÖSTERREICH-Anfrage doppeldeutig: „Schon aus Gründen des allgemeinen Persönlichkeits- und Urheberrechts ist das meine Seite.“ Aber: „Da besonders im Wahlkampf eine koordinierte Kommunikation wichtig ist, habe ich mich im gegenseitigen Einvernehmen mit der Partei darüber verständigt, dass bis zu den Neuwahlen alle Inhalte, die über die Seite verbreitet werden, akkordiert werden und die Partei als Administrator die Verbreitung steuert.“

Kickl versucht Message Control mit Strache

Tatsächlich fährt auch die FPÖ eine Doppelstrategie. Einerseits will FP-Chef Norbert Hofer zeigen, dass er die Kontrolle in der FPÖ habe – und nicht mehr Strache. Andererseits kann der gefallene Ex-FPÖ-Chef aber eifrig weiter auf der Seite posten. Gelegentlich sollen aber so zumindest auch Beiträge über Hofer die 800.000 „Fans“ erreichen. Die „FPÖ wird Strache sicher nicht vor den Kopf stoßen“, meint etwa Mölzer. FP-Klubchef Herbert Kickl wiederum versucht vor allem eine Message Control mit Strache.

Sollte er etwas posten, das der FPÖ schaden könnte, sollen FP-Administratoren die Einträge löschen können. Die Blauen hatten gehofft, dass sie das Strache-Ibiza-Skandalvideo im Intensivwahlkampf wieder vergessen machen könnten. Eine Hoffnung, die sich angesichts des neuen Ibiza-Buches und neuer Ermittlungen gegen Strache, Johann Gudenus und die Nummer 3 auf der FPÖ-Liste, Fuchs, wohl nicht erfüllen wird.

Strache zu ÖSTERREICH: "Bin Redakteur auf der Seite"

Strache beteuert auf 
ÖSTERREICH-Anfrage: „Die Facebook-Seite trägt meinen Namen und meine Inhalte. Das ist meine Seite.“ Im „gegenseitigen Einvernehmen“ werde er bis zur Wahl aber die Inhalte mit der FP „akkordieren“. Er sei dort jetzt „Redakteur“.

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