Interner Hickhack

FPÖ wieder als rabiate Opposition

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Die FPÖ bereitet sich auf die Opposition vor – mit Herbert Kickl als operativem Chef.

Auch wenn der eine oder andere Blaue noch auf eine Regierungsbeteiligung hoffen mag, die FPÖ-Spitze bereitet sich gerade auf ihre neue alte Rolle als Oppositionspartei vor. Soll heißen, der rabiate Herbert Kickl wird als Klubobmann verstärkt in eine Führungsrolle treten, während der konziliante Norbert Hofer – auch wenn er formal Parteichef bleibt – als Dritter Nationalratspräsident im Oppositionsgeschäft eher etwas in den Hintergrund tritt.

Tatsächlich sei die Frage, die sich für die FPÖ jetzt stelle, wer der bessere Oppositionsführer sei, analysiert Politik-Berater Thomas Hofer. „An sich kann die FPÖ Opposition ja, dass sie hier auf Hofer setzt, wäre aber ungewöhnlich.“

Die Partei steuere jedenfalls auf unruhige Zeiten zu: Die „Strache-Hypothek“ sei zwar bis zum Schluss belastend gewesen, „doch man hat am Ende auch gesehen, dass es internen Hickhack gegeben hat“, erklärt der Experte. Hofer und Kickl seien beide Profis und wüssten, „dass ein öffentlicher Showdown jetzt das denkbar Schlechteste wäre“, im Hintergrund gehe es aber sehr wohl zur Sache.

Wien-Wahl: Kickl könnte selbst gegen Strache in den Ring steigen

Nach seinem möglichen Rauswurf will Heinz-Christian Strache, wie einst sein politisches Vorbild Jörg Haider, eine eigene Partei gründen und damit bei der Wien-Wahl im Herbst 2020 antreten. Das Kalkül: Er, Vertreter der „echten FPÖ“, will dem „soften“ Norbert Hofer eingefleischte FPÖ-Anhänger abspenstig machen. Die Blauen planen aber bereits einen Gegenschlag: FPÖ-Hardliner Herbert Kickl könnte – wie ÖSTERREICH bereits vergangene Woche berichtete – selbst bei der Wien-Wahl als Spitzenkandidat antreten.

Dann könne Strache sich nicht so einfach gegen die FPÖ positionieren. Es ist der Versuch der Blauen, eine neuerliche Spaltung aktiv zu bekämpfen.

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