Erholung im Burgenland

Hofer wieder fit für FPÖ-Parteitag

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Norbert Hofer soll heute wieder fit genug sein, zum FPÖ-Chef gewählt zu werden.

Graz/Pinkafeld. Zwei Tage in den heimatlichen vier Wänden haben offenbar ein kleines Wunder bewirkt. Norbert Hofer ist laut FPÖ-Angaben fit genug, um heute am großen FPÖ-Parteitag in Graz zum Nachfolger von Heinz-Christian Strache gewählt zu werden. Das war zuletzt durchaus fraglich gewesen: Am Mittwochabend musste sich der FPÖ-Politiker bei den ORF-Duellen in ärztliche Behandlung begeben – 39,4 Grad Fieber habe sein Chef gehabt, twitterte Hofers Sprecher Volker Höferl. Grund: ein grippaler Infekt, der sich gewaschen hat.
 
Die Ärztin soll Hofer sogar zur Absage der Konfrontationen geraten haben. Doch einige verabreichte Medikamente später ging Hofer gegen Pilz (sitzend) in den Clinch, beim – zugegeben eher sanften – Duell mit ÖVP-Chef Sebastian Kurz stand er sogar wieder.
 
Alle Termine abgesagt. Trotzdem wurden bis Samstag alle Termine des Wahlkämpfers abgesagt. Sogar bei der großen Plakat-Präsentation am Freitag in Graz fehlte er. Stattdessen war Bettruhe daheim unter Aufsicht seiner Ehefrau Verena angesagt.
 
„Pressestunde“ mit Insiderin? Die Ruhe-Therapie soll so gut funktioniert haben, dass er Freitag bereits wieder fieberfrei gewesen sei, hieß es aus der FPÖ. Mit Hofer ist am Sonntag auch eine ORF-Pressestunde geplant – er wird von ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel befragt.
 
Parteitag ohne Strache. Wird Hofer heute zum Parteichef gewählt, wird er mächtiger als HC Strache sein, dem ja diskret geraten wurde, nicht am Parteitag anwesend zu sein. Die 870 Delegierten werden Hofer heute ein völliges Durchgriffsrecht geben.
 
Scharfe Reden. Klubchef Herbert Kickl wird heute wieder den Angreifer geben – und auch Hofer soll dem Vernehmen nach schärfer auftreten als zuletzt. Schließlich gilt es, ein Ergebnis über 90 % einzufahren. Strache hatte 2017 fast 99 % erreicht. (gü)
 

Aufregung um Hofer-Interview

 
Ausgerechnet dem rechten „Wochenblick“ gab Hofer vor dem Parteitag ein Interview.
 
Wien. Zuletzt machten Interviews im rechtsextremen Magazin Info-Direkt Schlagzeilen, Hofer veröffentlichte auf Facebook nun ein Interview mit einem Medium, das ebenfalls dem rechten Rand zugeordnet wird, dem oö. Wochenblick. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) nennt das Magazin ein „Desinformationsprojekt am rechten Rand“. Hofer sprach in dem Interview unter anderem von „rapide steigenden Zahlen von Muslimen“. In Wien, so Hofer weiter, gebe es Schulklassen mit einem Ausländeranteil von „nahezu 100 %“.
 

Leitantrag: FPÖ geht voll auf Kurz-Kurs

 
 
Inhaltlich passt zwischen FPÖ & ÖVP kein Löschblatt mehr.
 
Hofer Kurz
© ORF/Hans Leitner
 
Schmale 6 Seiten hat der Leitantrag, den die FPÖ-Mandatare heute in Graz beschließen sollen. Inhalt: Die Blauen schwören sich ganz auf eine Fortsetzung der Koalition mit der ÖVP ein, Differenzen mit den Türkisen werden peinlich vermieden.
Der Antrag hat die „vollständige“ Umsetzung des mit der ÖVP verhandelten Regierungsprogramms zum Ziel, das hier brav 
rekapituliert wird …
 
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