Wahl-Insiderin

Das grüne Wahlziel

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Die Grünen wollen im Finale Rot und Neos Wähler kosten und ihre Sensation schaffen.

Coup. Sie wollen das größte Comeback seit Lazarus schaffen, lachen manche Grüne. Tatsächlich hat Grün-Spitzenkandidat Werner Kogler gute Aussichten, Freund und Feind zu überraschen. In Umfragen liegen die Grünen bereits bei zwischen zehn bis zwölf Prozent und das könnte bis zum Wahltag noch steigen. Zumindest wenn es nach den Grünen geht.
  • Kogler und seine Kandidaten setzen dabei auf eine vielschichtige Strategie und grüne Kernkompetenzen:
  • Zum einen soll die Öko-­Bewegung – wenig überraschend – voll auf Klimapolitik setzen. Dass derzeit sämtliche Konkurrenz-Parteien auf ihr Spielfeld gehen, ist von Vorteil für die Grünen.
  • Zudem will Kogler – so konnten die Grünen bereits in den 1990er-Jahren punkten, voll auf den Kampf gegen Korruption gehen und sich als Antipode zur FPÖ positionieren. Bei den Grünen beobachten einige Strategen „mit Freude, dass die SPÖ dieses Thema verstärkt auslässt“.
  • Zudem wollen sich Kogler und Co auch zunehmend gegen SPÖ und Neos abgrenzen. Im Wahlkampffinish wollen die Grünen schließlich vor allem im urbanen Bereich um rote und pinke Wähler kämpfen.
  • Mit der Bodenständigkeit wolle Kogler aber auch ein Angebot an die VP-Wähler formulieren.

Wahlkampfauftakt mit deutschen Grünen

 
So wollen die Grünen gut 15 Prozent der Stimmen erreichen und damit auch eine „reale Option auf eine Regierungsbeteiligung und eine inhaltliche Veränderung in Österreich“, so ein langjähriger Grüner.
Zum Wahlkampfauftakt am 7. September in Wien wird denn auch der Bundesvorsitzende der deutschen Grünen, Robert Habeck, erwartet. In Deutschland kannibalisieren die Grünen die SPD zunehmend, was offenbar als Vorbild genommen wird. Neben Kogler tourt auch seine Listenzweite Leonore Gewessler mit ihrer „Zukunftstour“ durch das Land. Kogler konzentriert sich neben Wien auch auf Salzburg, Graz und Linz. Und hofft auf die Sensation. Isabelle Daniel
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