Seuchengefahr am Wahlsonntag

Wahlkarte mit Keimen verseucht: Stimme zählte nicht

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Die Bezirkswahlbehörde Eisenstadt stand am Wahlsonntag vor einem großen Dilemma.  

Am Sonntag erreichte die Bezirkswahlbehörde Eisenstadt eine Wahlkarte aus dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder mit einer Warnung darauf. Die Karte war in ein Plastiksackerl mit der Aufschrift: Nicht öffnen, eingeschweißt, wie "Standard" berichtet. Das stellte die Bezirkswahlbehörde vor ein großes Dilemma: Was mit der Karte machen? Weil beim Öffnen der Karte offenbar Seuchengefahr bestand, wurde sie schließlich weggeworfen.

Die Wahlkarte kam von einem Quarantänepatienten und war mit multiresistenten Keimen infiziert. Weil Antibiotikaresistenzen im Spiel waren, drohte nicht nur eine Infektions-, sondern gar eine Seuchengefahr. "Das Öffnen und Nachschauen wäre schon möglich gewesen", sagt der Sprecher des Eisenstädter Bürgermeisters zum "Standard". Aber da wäre, weil ja das äußere Wahlkartenkuvert mit dem Namen versehen ist, das Wahlgeheimnis nicht zu wahren gewesen.
 
Die Behörde hat sich deshalb entschlossen, diese Stimme nicht zu zählen und die Wahlkarte fachgerecht zu entsorgen. Theoretisch wären das aber ein Anfechtungsgrund und ein Präzedenzfall. 
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