Kaufleute, Gastronomen und Kulturschaffende wären über Verlängerung enttäuscht.
Gastronomie, Handel und Kulturbetriebe hatten sich bereits fix darauf eingestellt, am 18. Jänner wieder aufsperren zu dürfen, viele Österreicher hatten sich darauf gefreut, wieder ins Restaurant, shoppen oder ins Kabarett gehen zu dürfen. Doch nachdem das Freitesten nun von der Opposition blockiert wird, kann diese Hoffnung wieder zerplatzen. Der Wiener Groß-Cafetier Berndt Querfeld (Café Museum, Landtmann, Crossfields): „Wir hätten alle Lokale mit zwei Ausnahmen in der Hofburg und Schönbrunn aufgesperrt, so würde es es eine Woche länger dauern.“
Querfeld sieht’s zweischneidig: „Einerseits hätte das Freitesten einen gewissen Charme, andererseits wäre es schwer zu administrieren: Soll der Oberkellner den Gast mit ,Herr Hofrat, san S’ heut eh negativ?‘ begrüßen?“ Und: „Jänner und Februar sind ohnehin Saure-Gurken-Zeit“. „Wenn’s was bringt, würde die eine Woche mehr Sinn machen“, sagt Querfeld, dem aber „Böses schwant“ – nämlich eine Verlängerung des Lockdowns darüber hinaus, falls die Infektionszahlen nicht stärker sinken.
Alternative wäre Ende des Lockdowns für alle
Weit weniger gelassen sieht Rainer Will, Chef des Handelsverbands, die Lage: „Der Handel verliert im Lockdown eine Milliarde pro Woche.“ Allerdings: „Selbst wenn das Freitesten käme, wäre das für uns eine De-facto-Verlängerung des Lockdowns, weil die Kunden nicht kommen würden. Laut einer Umfrage würde sich die Mehrheit nicht testen lassen, nur um ins Geschäft zu gehen. Das Amazon-Förderungsprogramm der Regierung geht also weiter.“
Alternative für die Regierung wäre, den Lockdown am 18. Jänner für alle zu beenden. Das scheint allerdings angesichts der Corona-Zahlen fragwürdig.