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G7 drohen Russland mit scharfen Wirtschaftssanktionen

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Die sieben führenden Industrienationen (G7) haben Russland im Falle eines Angriffs auf die Ukraine mit umfangreichen Sanktionen gedroht.

In einer in Berlin veröffentlichten Erklärung der G7-Finanzminister hieß es, es würde dann eine schnelle, abgestimmte und kraftvolle Antwort geben. Es würde sowohl wirtschaftliche als auch finanzielle Sanktionen gegen Russland geben, die sofortige und massive Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes hätten.

Die G7-Gruppe werde den Ukraine-Konflikt weiter genau beobachten. Priorität hätten sämtliche Maßnahmen, welche die Lage entschärfen könnten. Der Aufmarsch russischer Truppen an der ukrainischen Grenze sei ein Grund zu großer Sorge. Ziel der G7 sei es, die Unabhängigkeit der Ukraine zu gewähren sowie die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität des Landes zu erhalten. Seit 2014 seien bereits internationale Hilfen von zusammen mehr als 48 Milliarden Dollar zugunsten der Ukraine zur Verfügung gestellt worden.

Deutschland hat in diesem Jahr den Vorsitz der G7 inne. Neben der Bundesrepublik gehören Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA der G7 an. 1998 war das Format durch die Teilnahme Russlands auf die G8 erweitert worden. Wegen der Annexion der Krim von der Ukraine wurde Russland aber 2014 wieder ausgeschlossen.

"Wir sind bereit, gemeinsam wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen zu verhängen, die massive und unmittelbare Folgen für die russische Wirtschaft haben werden", erklärten die Finanzminister wörtlich. Priorität hätten derzeit aber diplomatische Anstrengungen zur Deeskalation der Lage.

Es sei den Finanzministern wichtig, eine doppelte Botschaft zu senden, sagte der deutsche Finanzminister Christian Lindner. "Erstens muss jedem klar sein, dass wir die Ukraine unterstützen werden bei ihrem Zugang zum Kapitalmarkt und ihrer wirtschaftlichen Entwicklung." Zugleich müsse sich Moskau im Klaren sein, dass die Industrienationen gemeinsam reagierten, wenn politische und territoriale Grenzen überschritten würden. "Wir würden konsequent und schnell das uns Mögliche tun, um in unserem Verantwortungsbereich zu reagieren." Mögliche Sanktionsmaßnahmen wollte Lindner nicht nennen. "Nicht, weil wir sie nicht genau erwogen und geprüft hätten. Meine öffentliche Zurückhaltung erklärte sich alleine daraus, dass wir dem Kreml nicht die taktische Vorbereitung erleichtern wollen."

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