Ministerium wollte niedrigere Zahlen publizieren

Weniger Tote: Wüster Streit mit Ländern um Corona-Zahlen

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Am Dienstag erneut 141 Covid-Todesopfer. Länder weigerten sich, anders zu rechnen.

Am Montagabend wollte das Gesundheitsministerium, dass die Bundesländer die EMS-Daten – die das Gesundheitsministerium ohnehin hat – einmelden statt der Angaben ihrer eigenen Landessanitätsdirektionen.

Das EMS, auf das sich die Ages etwa stützt, gibt derzeit zum Beispiel 200 weniger Covid-Todesfälle an. Tote, die aber den Landessanitätsdirektionen bereits bekannt sind. Die Bundesländer weigerten sich, diesem Ansinnen nachzukommen. Am Dienstag gab es stundenlang – Länder wie Wien oder auch die Steiermark veröffentlichten ihre Zahlen rechtzeitig – gar keine Daten.

Nun versucht das Gesundheitsministerium zu beschwichtigen. "Im Rahmen der täglich stattfindenden Morgensitzung des SKKM melden die Bundesländer derzeit zusätzlich die jeweiligen epidemiologischen Kennzahlen ein. Seit Beginn der Pandemie hat dies zu Differenzen in den veröffentlichten Zahlen geführt und damit für Verwirrung gesorgt. Dies spiegelt sich aktuell auch in vorgeblich niedrigeren Zahlen bei Infizierten und Verstorbenen wider", heißt es in einer Klarstellung. Allerdings würden keinesfalls Daten verfälscht werden. "Wichtig: Der Unterschied in den aktuellen Zahlen ergibt sich durch Verzögerungen bei den Einmeldungen ins EMS und den unterschiedlichen Erhebungszeitpunkten. Keinesfalls gehen dadurch korrekte Einträge verloren oder werden 'versteckt'",so das Ministerium.

Nun werden man in den nächsten Tagen mit den Ländern und dem Innenministerium eine gemeinsame Vorgehensweise finalisieren, um solche Missverständnisse in Zukunft vermeiden zu können.
 

3.033 Todesfälle, 152 Hospitalisierungen

3.033 Neuinfektionen wurden schließlich gemeldet, zudem 141 Covid-Todesopfer (so viele wie noch nie) und 152 Hospitalisierungen.

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