Die BZÖ-Prügelaffäre wird immer skurriler: Der Entlastungszeuge von Peter Westenthaler widerspricht sich bei seinen Aussagen selbst.
Er sollte den BZÖ-Chef entlasten: Walter Lagger, Bodyguard von Peter Westenthaler in der Wahlnacht 2006. Doch während der umstrittenen Vorkommnisse im Wiener Lokal „Stadl“ war Lagger gerade auf der Toilette – er kann also nicht wissen, ob Westenthaler seinen anderen Leibwächter Siegfried Kobal dazu angestiftet hat, den Mitarbeiter von Ex-BZÖ-Justizministerin Karin Gastinger zu verprügeln. Kobal hatte dies kürzlich behauptet, Westenthaler droht jetzt neben dem schon bekannten Verfahren wegen falscher Zeugenaussage noch eines wegen Anstiftung zur Nötigung.
Widerspruch
Lagger hatte am Freitag versichert, dass die
Vorwürfe „absolut nicht stimmen“. Kobal sei von sich aus eingeschritten.
Laggers Pech: Neun Tage nach dem Vorfall hatte er dem Landesamt für
Verfassungsschutz unter Wahrheitspflicht erzählt, er sei zum fraglichen
Zeitpunkt auf der Toilette gewesen. „Nach 30 Minuten musste ich zur
Toilette. Als ich zurückkam merkte ich, dass sich weniger Personen im Lokal
befanden und mehrere Personen vor dem Lokal auf der Straße standen“, heißt
es im Protokoll.
Staatsanwalt prüft
Kobal wurde in der Causa wegen Nötigung
und Körperverletzung verurteilt, stritt aber ursprünglich ab, dass
Westenthaler etwas mit der Sache zu tun habe. Nachdem Kobal diese Aussage
vor wenigen Tagen revidierte, prüft die Staatsanwaltschaft, ob sie die
bereits zurückgelegte Anzeige wegen Anstiftung zu Nötigung und
Körperverletzung gegen den BZÖ-Chef wieder aufgreifen soll.
Der verprügelte Gastinger-Sprecher Christoph Pöchinger gab damals jedenfalls an, Westenthaler habe Kobal mit den Worten „Haut’s die Arschlöcher raus!“ angestiftet.