Jede dritte Stimme der Wien-Wahl wird heuer per Wahlkarte abgegeben. Das bedeutet, dass auf die Ergebnisse länger gewartet werden muss. Die Auszählung wird erst am Montag oder Dienstag abgeschlossen sein.
Der bisherige Rekord von Wahlkarten – aufgestellt bei der Nationalratswahl 2019 mit 266.000 Exemplaren – ist schon lange pulverisiert. Mit Stand Donnerstag, 8.10. haben die Wiener bereits 375.000 Wahlkarten beantragt. Das bei über 1,1 Millionen Wahlberechtigten bei der Gemeinderatswahl und 1,3 Millionen bei der Bezirksvertretungswahl, wo auch EU-Bürger mit abstimmen dürfen.
Fix ist jedenfalls, dass damit jede dritte Stimme bei dieser Gemeinderatswahl per Wahlkarte abgegeben wird. Und falls Sie noch keine beantragt haben, ist es dafür auch jetzt noch nicht zu spät.
Letzte Frist
Jede wahlberechtigte Person, die wegen der Arbeit oder wegen Abwesenheit nicht im eigenen Wahllokal abstimmen kann, kann formlos per Brief, Fax oder E-Mail oder online auf wien.gv.at
wahlkarte bis Donnerstag dieser Woche noch eine Wahlkarte beantragen. Wer persönlich auf dem Wahlreferat seines Bezirks – meist im magistratischen Bezirksamt – vorbeischaut und einen Lichtbildausweis, etwa einen Führerschein, dabei hat, kann persönlich bis Freitag, 12 Uhr, eine Wahlkarte beantragen und sie gleich mitnehmen.
Sie können gleich im Wahllokal in einer dort postierten Wahlzelle wählen. Stimmzettel ausfüllen, ins Kuvert, Kuvert zukleben und auf der Rückseite unbedingt unterschreiben!
Die Wahlkarte muss bis zum 11. Oktober, 17 Uhr, bei der Bezirkswahlbehörde einlangen, Sie können am Wahlsonntag von 7 bis 17 Uhr in jedem Wiener Wahllokal wählen.
Verzögertes Ergebnis
Die große Anzahl an Wahlkarten wird auch die Auszählung der Stimmen verzögern. Das vorläufige Gesamtergebnis der Urnenwahl habe man in Wien üblicherweise drei Stunden nach Wahlschluss am Sonntag, also rund um 20.00 Uhr verkündet. Das könnte sich auch heuer vielleicht auch ausgehen, werden doch (wegen der vielen Briefwähler) deutlich weniger Urnenstimmen auszuzählen sein. Aber mit den Coronavirus-Schutzregeln könnten die Sprengelwahlbehörden auch länger brauchen als üblich.
Die Wahlabteilung legt sich laut APA bisher nicht fest, ob die Ergebnisse am Montag oder Dienstag feststehen. Die Bezirkswahlbehörden bekommen heuer für die Auszählung der Briefwahl und der in „fremden“ Wahlkreisen abgegebenen Wahlkarten – und zwar für Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen – zusätzliches Hilfspersonal. Aber auch sie müssen die Corona-Regeln einhalten. Und somit könnte es Dienstag werden, bis alle Bezirke ihre Wahlkarten-Ergebnisse gemeldet haben. Vorgesorgt wurde für diesen Fall schon. Die Bestimmung, dass das Wahlkarten-Ergebnis am Montag vorliegen muss, wurde deshalb aus der Wahlordnung gestrichen.