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Wohnbau: Länder wollen verhandeln

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Darabos sieht "Einlenken" bei Wallner und Pühringer.

Die SPÖ begrüßt die Bereitschaft der ÖVP-Landeshauptleute Markus Wallner und Josef Pühringer, über eine Wiedereinführung der Zweckwidmung der Wohnbauförderung sofortige Verhandlungen aufzunehmen. Obwohl sowohl der Vorarlberger als auch der oberösterreichische Landeshauptmann betonten, nicht gesondert sondern nur im Rahmen des eigentlich bis Ende 2014 laufenden Finanzausgleichs darüber verhandeln zu wollen, interpretierte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos dies am Donnerstag in einer Aussendung als "Einlenken" Wallners und Pühringers.

Darabos sieht jetzt eine "Nagelprobe" für ÖVP-Bundesparteiobmann Michael Spindelegger. "Zwei Länder zeigen sich verhandlungsbereit. Es bleibt die Frage, was etwa der Landeshauptmann von Niederösterreich dazu sagt und ob sich Spindelegger von einem Teil der eigenen Landeshauptleute ausbremsen lässt." Der SPÖ-Bundesgeschäftsführer fordert nun, rasch mit Verhandlungen zu beginnen. "Wenn es der ÖVP ernst ist, dann dürfen wir keine Zeit verlieren. Diesen Punkt können wir schon bald im Parlament beschließen. Damit können wir bis zu 10.000 neue Wohnungen im Jahr schaffen", meinte Darabos.

Rauch attackiert SPÖ
Darabos' ÖVP-Kollege Hannes Rauch griff die SPÖ frontal an. Es handle sich um einen "Etikettenschwindel" und sei "sozial ungerecht und schier brutal gegenüber auf der Straße stehenden Jungfamilien, die wirklich dringend Wohnraum bräuchten."

Die SPÖ-Zentrale agiert für Rauch "konzept- und mutlos wie eh und je". Denn wenn es die SPÖ tatsächlich ernst meinen und wirklich neue Wohnungen schaffen wollen würde, könnte sie in Wien beginnen. "Dort gibt es den größten Nachholbedarf", meinte Rauch. Er warf der SPÖ vor, dass das von ihr vorgelegte Programm "gerade mal sieben Schlagworte misst und gemütlich auf eine DinA4-Seite passt, die Hälfte der Punkte vom ÖVP-Programm abgeschrieben sind".

Arbeitsgruppe im Ministerrat
Im Ministerrat war am Dienstag die Bildung einer Arbeitsgruppe beschlossen worden. Auf ÖVP-Seite sollen Finanzministerin Maria Fekter, Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Justizministerin Beatrix Karl eine Lösung für leistbares Wohen suchen, auf SPÖ-Seite Infrastrukturministerin Doris Bures, Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Staatssekretär Josef Ostermayer.

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