Das sagt "ÖSTERREICH"

An ''Angstschober'': So hilflos darf es nicht weitergehen

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"Die Österreicher haben sich dringend einen besseren, professionelleren Gesundheitsminister verdient. So hilflos und dilettantisch darf es nicht weitergehen …", urteilt ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner in seinem Kommentar. 

Noch ist Österreich eine Insel der Seligen in der Corona-Krise. In Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien – bei fast allen unseren Nachbarn – explodieren die Neu-Infektionen. Und auch bei uns ist erstmals die Mehrheit der Bürger der Meinung: Die Regierung hat die Pandemie nicht mehr unter Kontrolle. Unsere im Frühjahr so kompetente, professionelle politische Führung wirkt plötzlich hilflos, kraftlos und – das ist am ärgsten – lächerlich.

Vor allem Gesundheitsminister Rudi Anschober wird zunehmend zum Sicherheitsrisiko. Letzte Woche gab der „Erzählonkel der Nation“ gezählte fünf (!) Pressekonferenzen und Dutzende Interviews – aber er schaffte es nicht, die Verordnungen für seine Maßnahmen rechtzeitig fertig­zustellen. Das Schlimmste: „Angstschober“ stiftet mit seinem dauernden Pressekonferenz-Gestotter mittlerweile eine gefährliche Verwirrung im Land. Niemand kennt sich mehr aus. Keiner vertraut dem Minister mehr.

Rudi Anschober hat einen ganzen Sommer lang Zeit gehabt, die von allen erwartete zweite Welle vorzubereiten: Krisenpläne erarbeiten, Verordnungen und Maßnahmen in der Schublade haben, vor allem aber in den Ausbau unserer Spitäler investieren.

Nichts davon ist geschehen. Im Frühjahr war unsere Corona-Politik für die Deutschen noch Vorbild – mittlerweile sind wir Hochrisiko-Gebiet, unser Winter-Fremdenverkehr scheint verloren.

Jetzt kann man nur hoffen, dass die Stoßgebete von Anschober und Kurz an die Bürger wirken, dass die Österreicher mit ihrer legendären Disziplin die Pandemie bremsen. Aber die Österreicher haben sich dringend einen besseren, professionelleren Gesundheitsminister verdient. So hilflos und dilettantisch darf es nicht weitergehen …

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