Das Duell um den Kanzler ist völlig offen
In den Umfragen spricht alles für Werner Faymann: Die SPÖ liegt 3 % vor der ÖVP, er selbst im Kanzler-Duell sogar 6 % vor dem Vize.
In Wahrheit ist für die Wahl im Herbst aber noch alles offen – denn 52 % der Österreicher sind laut Gallup noch unentschlossen.
Spindelegger hat deshalb einige Chancen: Faymann fehlt ein Kanzler-Bonus, wie ihn Angela Merkel hat. Und Faymann setzt zu stark auf Defensive – sprich Stabilität.
Spindelegger dagegen versucht, sich als Angreifer zu positionieren – und trifft mit seinem geheimen Wunsch nach Schwarz-Grün vermutlich den Nerv vieler Wähler.
Spindelegger sagt Themen richtig an – wird dann aber zum Blockierer
Spindeleggers Problem ist das Image seiner Partei: Die ÖVP gilt als Blockierer- und Banken-Partei – und mit diesem Image gewinnt man in diesem Jahr keine Wahl.
Alle Versuche des VP-Chefs, sein Blockierer-Image loszuwerden, gingen bisher nach hinten los:
- „Spindi“ forderte als Erster eine Wohnbau-Offensive. Nur: Bis jetzt blockiert die ÖVP das Geld dafür.
- „Spindi“ änderte seinen Kurs PRO Ganztagsschule. Nur: Er bringt das neue Dienstrecht dafür bei „seinen“ Lehrer-Gewerkschaftern nicht durch.
- „Spindi“ war wieder der Erste, der eine Konjunktur-Offensive ansagte. Allein: Die von ihm vorgeschlagenen 100 Millionen sind bei 4,5 Milliarden, die schon vorgesehen sind, ein schlechter Witz. Das reicht nicht einmal im Traum für 10.000 gefährdete Jobs.
Faymann liegt mit dem 500-Mio.-Paket für die Konjunktur richtig
Werner Faymann hat vorerst das bessere G’spür für die wichtigen Themen. Seine Ansage für ein 500-
Mio.-Konjunkturpaket ist richtig: Jetzt darf man Österreich nicht kaputt sparen. Schulen und Wohnungen sind das richtige Investment für die nötigen Arbeitsplätze.
Spindelegger hat gegen Faymann wohl nur dann eine echte Chance, wenn er sein Blockierer-Image endlich ablegen kann.
Nur wenn er bei Wohnen, Schulen und Arbeitsplätzen statt Bla-Bla endlich Taten setzt, kann Spindelegger wirklich Kanzler werden …
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