Wolfgang Fellner

Das sagt ÖSTERREICH

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Wähler wollen Unabhängige/n in der Hofburg

Die ersten Gallup-Umfragen kündigen für die Bundespräsidentenwahl eine kleine politische Revolution an: Nach derzeitigem Stand käme mit Irmgard Griss eine völlig unabhängige Kandidatin und mit Alexander Van der Bellen ein möchtegern-unabhängiger Grüner in die Stichwahl.

Alexander Van der Bellen entspricht dem Wunschbild vieler Wähler: ein sanfter, weiser Rebell, ein grünes Gewissen, ein charmanter Protest. Gegen Van der Bellen spricht die Frotzelei, dass er als „Unabhängiger“ antreten will, sich aber den Wahlkampf mit 1,2 Millionen der Grünen zahlen lässt. Gegen ihn spricht seine naive Willkommenskultur in der Flüchtlingsfrage. Vor allem spricht gegen ihn seine permanent schlechte Laune.

Irmgard Griss muss man bewundern. Eine liebenswerte „Wut-Oma“, die völlig alleine kandidiert. Aber wofür steht sie? Und kann sie den Wahlkampf-Ansturm von FPÖ, SPÖ und ÖVP „überleben“?

Norbert Hofer wird den wüstesten Wahlkampf führen – mit dem meisten Geld, mit HC Strache als Nanny, mit dem Flüchtlingsthema. Er hat bei 33  % potenziellen FPÖ-Wählern das größte Reservoir. Aber will Österreich einen Rechtsaußen-Blauen in der Hofburg?

Rudolf Hundstorfer wird es am schwersten haben. Er ist ein „Regierungskandidat“, hat den stärksten Gegenwind. Für ihn muss die Gewerkschaft mobilisieren – sonst ist die SPÖ blamiert.

Und Andreas Khol? Viele ­haben ihn für den Favoriten gehalten. Jetzt ist er Letzter. Das zeigt: Bei dieser Wahl herrschen neue Gesetze. Die Wähler wollen keine Partei-Oldies, sondern eine(n) Unabhängige(n) in der Hofburg. Das macht diese Wahl so spannend …

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