Ein Kommentar von ÖSTERREICH- und oe24-Chefredakteur Niki Fellner.
Die aktuelle ÖSTERREICH-Umfrage zeigt gleich mehrere spannende Trends:
- Sebastian Kurz bleibt mit seiner ÖVP weiter unangefochten auf Platz 1, wenngleich die Türkisen leicht verlieren. Das liegt auch daran, dass es zuletzt in Sachen Corona-Management bei einigen türkisen Ministern nicht ganz so rundgelaufen ist. Allen voran der Bildungsminister, der seit Wochen abgetaucht ist, und ein Monat vor dem Schulstart noch immer keinen Plan präsentiert hat, wie es im September konkret weitergeht. Hier muss der Kanzler selbst die Zügel in die Hand nehmen. Mit etwas Kurz-Doping à la EU-Gipfel wird die ÖVP wohl rasch wieder zulegen.
- Der SPÖ schadet scheinbar auch bundespolitisch der Skandal um die burgenländische Commerzialbank, obwohl Pamela Rendi-Wagner da wirklich null Komma nix dafürkann. Im Sog des sich abzeichnenden Wahltriumphs von Michael Ludwig in Wien wird die SPÖ im Herbst aber auch im Bund wieder Richtung 20 % kommen.
- Die Grünen stagnieren bei 15 %. Von einer Aufwärtsdynamik derzeit keine Spur. Im Gegenteil: In Wien droht den Grünen mit Birgit Hebein ein Bauchfleck. Sie kommt nur noch auf 14 %, liegt also bereits unter dem Bundeswert! Die schwache Performance der Wiener Grünen droht im Herbst die ganze Bundespartei runterzuziehen ...
- Die FPÖ kann zwar leicht zulegen: 12 % sind aber dennoch eine Katastrophe. Spätestens nach dem zu erwartenden Debakel bei der Wien-Wahl droht den Blauen ohnehin eine Führungsdebatte.
- Und HC Strache: Dem schadet die Wohnsitz-Affäre doch mehr, als viele geglaubt haben. Bundesweit liegt er nur mehr bei 3 %, bei der Wiener Gemeinderatswahl käme er mit 4 % nicht einmal in den Landtag. Ist HC Strache nach der Wien-Wahl endgültig Polit-Geschichte?