Das sagt ÖSTERREICH

Die Teuerung muss jetzt Chefsache sein

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Mehr als zwei Stunden lang hat sich die Regierung gestern mit Experten zur Teuerung beraten. Herausgekommen ist – bis auf Stehsätze – nichts.

Dieses Nichtstun wird für die Regierung schön langsam gefährlich. Die Inflation ist auf einem Rekordniveau, Hunderttausende Österreicher wissen nicht mehr, wie sie sich alltägliche Dinge wie Lebensmittel, Heizen oder Sprit angesichts der enormen Teuerungswelle noch leisten sollen.

Die Teuerung wird für diese Regierung zur Überlebensfrage: Wenn in den nächsten Tagen nicht ganz konkrete und vor allem zeitnahe Maßnahmen beschlossen werden, damit die Menschen endlich wieder mehr Geld im Börserl haben, dann kann aus der derzeitigen Faust in der Hosentasche ganz schnell eine Wut-Welle werden, die diese Regierung überrollt.

Wenn die Regierung schlau ist, dann präsentiert sie noch diese Woche ein Anti-Teuerungs-Paket: mit einem Vorziehen der Pensionserhöhung, einer Reduktion (oder besser Abschaffung) der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und einem Teuerungsausgleich für jeden.

Wenn der Kanzler das Thema jetzt zur Chef­sache macht und Maß­nahmen verkündet, die den Haushalten spürbar mehr Geld bringen, dann kann er zum Volkskanzler werden und vor dem ÖVP-Parteitag endlich einmal richtig punkten. Wenn weiter nichts passiert, dann droht dieser Regierung der totale Image-Crash.

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