Das sagt ÖSTERREICH

Eigentlich ist jetzt ganz Österreich gelb

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Ein Kommentar von oe24- & ÖSTERREICH-Chefredakteur Niki Fellner.

Fast hätte die Ampel-Sitzung gestern Abend wieder im Chaos geendet. Nach ewigem Hin und Her einigte man sich lediglich auf einen Minimalkompromiss: Sieben Bezirke werden auf Gelb geschalten, Wien wird trotz eines deutlichen Anstiegs nicht orange.

Am Ende der Sitzung wurde der gordische Knoten (auf massives Drängen von Kanzler Sebastian Kurz) doch noch durchschlagen: Es kommen bundesweite Maßnahmen. Die Maskenpflicht wird auf alle ­öffentlichen geschlossenen Räume ausgeweitet, die Veranstaltungen werden wieder reduziert.

Diese Entscheidung ist angesichts der steigenden Infektionszahlen richtig. Das sieht laut Umfragen auch die Mehrheit der Österreicher so.

Die Ampel hat sich damit aber endgültig ad absurdum geführt: Denn de facto ist damit ganz Österreich auf Gelb geschaltet (auch wenn das offiziell so niemand ­sagen will).

Es war eine Schnapsidee, die Länder über die Ampelschaltungen mit abstimmen zu lassen. Die Ampelfarben sind zu ­einem Wettrennen der Bundesländer geworden: Keiner will schlechter dastehen als der andere. Hätte es dafür eines Beweises bedurft, dann wurde er spätestens gestern Abend erbracht.

Die Corona-Ampel ist damit wohl endgültig gescheitert. Aber zumindest hat man sich auf gemeinsame Maßnahmen geeinigt ...

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