Das sagt ÖSTERREICH

Mutige Impf-Ansagen statt Regel-Chaos

Teilen

Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Die Regierung hat sich mit ihrem Versuch, einen möglichst differenzierten Maßnahmen-Plan für die nächsten Wochen vorzustellen, leider selbst überdribbelt. Das Ergebnis ist, dass sich jetzt überhaupt niemand mehr auskennt, wann wer wo welche Maske tragen muss, wie lange welcher Test wo gültig ist und ob nun 1G, 2G oder 3G gilt.

Die grundsätzliche Idee, härtere Regeln für Ungeimpfte einzuführen, um einen Lockdown für die Geimpften zu verhindern, ist ja prinzipiell eine gute. Fakt ist, dass derzeit zur überwiegenden Mehrheit Ungeimpfte auf den Intensivstationen landen. Corona ist zu einer Pandemie der Ungeimpften geworden.

Statt eines komplizierten Hinsichtl-Rücksichtl-Stufen-Plans bräuchte es jetzt aber klare und mutige Ansagen, um die Impfquote endlich zu erhöhen.

  • Einen großflächigen Neustart der Impf-Kampagne.
  • Eine einheitliche 2-G-Regel (geimpft oder genesen) in allen Freizeit-Bereichen (von Veranstaltungen über Kultur bis hin zu Friseur und Gastro).
  • Eine Impfpflicht im Gesundheits-und Pflegebereich sowie für Lehrer und Kindergärtner.
  • Ein Impf-Hunderter für alle, die sich impfen lassen (auch für jene, die bereits geimpft sind!).

Dänemark hat uns gerade vorgemacht, wie man mit einer ordentlichen Impfquote (die Dänen liegen bei rund 74 %, Österreich nicht einmal bei 60 %) zurück zur Normalität kommen kann. Das Ergebnis: Dort werden jetzt ALLE Maßnahmen aufgehoben.

Eine kleine Minderheit an Impf-Verweigerern (und das sind weitaus weniger als jene 40 %, die noch nicht geimpft sind) kann nicht die große Mehrheit der Österreicher in Geiselhaft nehmen. Wenn wir jetzt keine mutigen Schritte setzen, droht uns spätestens im Winter der nächste Corona-GAU.  

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.