Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.
Jetzt ist das Chaos im Corona-Krisenmanagement perfekt. Die Regierung hat alles auf eine – vermutlich – falsche Karte gesetzt: Sie will unser Land durchtesten, anstatt es wie Israel, die USA oder Großbritannien gleich durchimpfen zu lassen.
Die Opposition, der jedes Konzept in der Corona-Krise fehlt, hat ihre Chance erkannt: Sie blockiert das Test-Programm und lässt den Kanzler samt seinem „Freitesten“ gegen die Wand krachen.
Jetzt steht Österreich am Höhepunkt der Corona-Krise hilflos, planlos und ohne Perspektive da: Die Regierung hat uns versprochen, dass der dritte Lockdown mit 18. Jänner endet. Sie wollte das Lockdown-Ende mit einer europaweit einzigartigen „Test-Pflicht“ verbinden. Nur wer negativ getestet ist, sollte in Geschäfte oder Restaurants gehen können. Vom ersten Moment an war klar, dass diese ambitionierte Idee nur im totalen Chaos enden kann. Wer soll das kontrollieren?
In Wahrheit kommt die Idee mit der „Test-Pflicht“ ein halbes Jahr zu spät. Die in der Corona-Krise erfolgreichen Länder TESTEN nicht mehr – sie IMPFEN. Es ist absurd, alle personellen und finanziellen Kapazitäten in Massen-Tests zu investieren, die nach zwei Wochen Schall und Rauch sind, wenn man mit demselben Aufwand unser Land gleich impfen und langfristig immunisieren kann.
Der Kanzler hat immer Israel als unser Vorbild genannt. Dort sind schon 1,2 Millionen Bürger geimpft, bei uns nur 6.000.
Die Regierung soll die Pleite ihres „Freitestens“ rasch zum Umdenken nützen. Schluss mit dem Test-Unsinn – volle Kraft auf eine Impf-Offensive, die Österreich rasch durchimmunisiert.