Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.
In der SPÖ und in der ÖVP geht’s nach dem Debakel der Hofburg-Wahl drunter und drüber. Beide Parteien wissen: So kann es nicht weitergehen.
Die SPÖ hat in Wahrheit zu Werner Faymann keine Alternative. Die Landesparteien sind nur noch Ruinen (seit Sonntag ist auch Wien zerbombt), die Gewerkschaft ist durch das Hundstorfer-Debakel entzaubert.
Werner Faymann hat nur noch eine Chance. Er muss vor dem Parteitag den totalen Neustart wagen. Mit neuem Programm, neuem Personal und mit einem neuen Regierungs-Partner.
Dafür braucht er jetzt Mut zu Neuwahlen – hat er den?
Bisher war die Angst vor der FPÖ immer zu groß
Die ÖVP hat es in Wahrheit viel leichter. Sie hat mit Sebastian Kurz den idealen Politiker für den Neustart schon auf der Startrampe.
Die ÖVP-Granden müssen nur den Start-Button drücken – und die Rakete für den Neustart ist theoretisch startklar.
Sebastian Kurz wäre für einen Neubeginn in diesem Land ideal. Er bringt den Schwung einer neuen Generation – endlich.
Auch Kurz braucht aber für seinen Neustart (so wie Werner Faymann) Neuwahlen. Mit der jetzigen Großen Koalition ist kein Blumentopf zu gewinnen.
Neuwahlen sind wohl die Voraussetzung für einen Neustart. Doch keiner traut sich – deshalb wird wohl weitergewurstelt. Bis zum bitteren Ende.