Das sagt ÖSTERREICH

Teuerung sorgt für Wende-Stimmung

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Die Regierung bekommt in der aktuellen Umfrage der Lazarsfeld Gesellschaft die Quittung für ihre Schlafwagen-Politik bei der Teuerung präsentiert. So wie Sebastian Kurz 2017 das Thema Migration bei der Wendestimmung in die Karten gespielt hat, bekommt die SPÖ derzeit durch die Teuerung Rückenwind.

  • Mit 32 % liegt die SPÖ nun bereits über dem Wert, den Kurz bei seiner ersten Wahl 2017 hatte.
  • Und die ÖVP liegt mit nur noch 21 % deutlich hinter dem damaligen Wert der Kern-SPÖ.
  • Noch dramatischer: Die türkis-grüne Koalition kommt überhaupt nur noch auf 30 %! Der schlechteste Wert, den eine amtierende Regierung in diesem Land jemals hatte.

Für die Koalition wird ­diese zunehmende Wut-Stimmung im Land immer gefährlicher. Vor allem scheint diese Negativ-Spirale für Nehammer und Kogler kaum noch umkehrbar zu sein. Das Problem der ­Regierung ist, dass sie nicht schon Anfang des Jahres proaktiv auf das Teuerungs-Thema reagiert hat – so wie Macron in Frankreich oder Orbán in Ungarn.

Stattdessen sind ÖVP und Grüne nur am Hinterherhecheln. Auch das neue Teuerungspaket – das durchaus einige gute Ansätze hat – kommt in Wahrheit viel zu spät.

Rendi-Wagner braucht sich indessen nur zurückzulehnen – und wird Woche für Woche in den Umfragen zulegen, weil man der SPÖ die Sozialkompetenz zuschreibt (so wie Kurz einst die Migrationskompetenz). Dieser Trend scheint derzeit für die ÖVP nicht umkehrbar – und wird früher oder später zu Neuwahlen führen.

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