Treffen mit Taliban

Wollen Blaue in Kabul Rechtsextremen befreien?

Teilen

Die radikal-islamistischen Taliban selbst veröffentlichten Fotos von sich mit Ex-FPÖ-Mandatar Johannes Hübner sowie dem blauen Chef-Ideologen Andreas Mölzer.

Wien/Kabul. Der "Außenminister" der nicht anerkannten Taliban-Machthaber in Afghanistan, Mawlawi Amir Khan Muttaqi, hat am Sonntag mehrere FPÖ-Politiker, darunter den Ex-EU-Abgeordneten Andreas Mölzer und den Ex-Nationalratsabgeordneten Johannes Hübner, in Kabul empfangen. Afghanischen Medienberichten zufolge wurde dabei auch über Konsularfragen gesprochen. Die FPÖ bestritt jeglichen Anteil an der Visite. Das Außenministerium betonte, dass man "explizit" von der Reise "abgeraten" habe.

Wollen Blaue in Kabul Rechtsextremen befreien?

Doch was genau machen die namhaften FPÖ-Politiker genau in Kabul? Wollen sie etwa den Rechtsextremen Herbert F. (84) befreien, der im Mai diesen Jahres von den Taliban in Afghanistan festgenommen wurde, als er beweisen wollte, dass Abschiebungen sicher seien? Der 84-jährige Rechtsextreme, der in Taliban-Haft sitzt, war Gründungsmitglied der im Jahr 1988 verbotenen Nationaldemokratischen Partei (NDP), hatte für die rechtsextreme Zeitschrift "info-direkt" geschrieben und unterhielt enge Kontakte zu dem im Jahr 2018 verstorbenen Holocaust-Leugner Gerd Honsik. Die islamistischen Taliban-Machthaber in Afghanistan sollen ihm nun Spionage vorwerfen. 

Dass mehrere FPÖ-Politiker, darunter der Ex-EU-Abgeordnete Andreas Mölzer und der Ex-Nationalratsabgeordnete Johannes Hübner, nach Kabul gereist sind, darüber sei die Partei nicht informiert worden und man sei nicht darüber amüsiert. In freiheitlichen Kreisen gehe man davon aus, dass der Reisegrund tatsächlich die Befreiung Herbert F.s von den Taliban sei.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.