Infrastrukturminister im Interview

Zeitumstellung: Hofer für Winterzeit

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Vermutlich zum vorletzten Mal haben wir die Uhren heute auf Sommerzeit vorgestellt.

Wien. Heute ist es wieder so weit: Die Uhren werden eine Stunde nach vorne gestellt, die Sommerzeit beginnt. Für viele herrlich: Ab Abend bleibt es länger hell. Frühaufsteher stöhnen allerdings, dass die Sonne nun auch wieder spät aufgeht.

Vermutlich werden wir nur noch einmal auf Sommerzeit umstellen, denn das EU-Parlament beschloss diese Woche: Die Zeitumstellung wird 2021 abgeschafft.

Weniger Unfälle nach Aus für Zeitumstellung

Mini-Jetlag, verwirrte Kühe, die weniger Milch geben und eine höhere Anzahl von Unfällen, die die Umstellung mit sich bringt, sollen damit der Vergangenheit angehören. Was das Ende der Umstellung für Europa bedeutet, steht allerdings noch in den Sternen. Ein Fleckerlteppich von Staaten, die sich für Sommerzeit entscheiden und jenen, die die Winterzeit wollen, droht.

Entscheidung: Bevölkerung soll eingebunden werden

Die österreichische Bundesregierung hat ihre Meinung dazu offenbar geändert. Bisher hatte sie eher zur Sommerzeit tendiert, auch die Mehrheit der Österreicher wäre dafür. Doch FPÖ-Infra­strukturminister Norbert Hofer sprach sich im Interview mit oe24.TV jetzt für die Beibehaltung der Normalzeit, also der Winterzeit aus: „Persönlich fände ich die Normalzeit besser. Denken Sie an die Schulkinder, die dann, wenn Sommerzeit auch im Winter wäre, den halben Vormittag in der Schule im Finstern sitzen. Das wäre unangenehm.“

Hofer betont aber, dass es wichtig sei, sich mit den Nachbarstaaten abzusprechen. Sollten sich Deutschland und Italien also dafür entscheiden, die Sommerzeit einzuführen, wird sich Österreich anschließen, um eine totale Verwirrung bei Fahrplänen und Transporten zu vermeiden.

Die Koordinierung mit den anderen Ländern liegt bei ÖVP-Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck: „Es ist uns wichtig, die Bevölkerung einzubinden“, sagt sie. Das könnte bedeuten, dass darüber eine Online-Um­frage abgehalten wird.

(knd)

Hofer: "Fände persönlich die Winterzeit besser"

oe24.TV: Das größte Thema der Woche, in das Sie involviert waren, war die Zeitumstellung. Das EU-Parlament hat nun endgültig beschlossen, dass die Zeitumstellung abgeschafft wird. Da stellt sich die Frage: Kommt in ­Österreich jetzt die Sommer- oder die Winterzeit? Wozu tendieren Sie?

Norbert Hofer: Ich freue mich, dass es zu einem Ende der Zeitumstellung kommt. Ich habe das schon vor sehr langer Zeit vorgeschlagen, weil es eine Belastung ist für Kinder und für jeden Erwerbstätigen, auch in der Landwirtschaft. Es ist besser, nicht umzustellen. Welche Zeit kommt, kann man erst beantworten, wenn wir wissen, in welche Richtung die Nachbarstaaten tendieren. Die Koordinierung liegt bei Ministerin Schramböck. Persönlich fände ich die Normalzeit, also die Winterzeit, besser. Andererseits, wenn sich Deutschland für die Sommerzeit entscheiden würde, wäre es nicht klug, wenn sich Österreich für die Normalzeit entscheidet. Es ist schon wichtig, dass wir in einem Block mit den Nachbarstaaten sind.

oe24.TV: Das heißt, Sie tendieren zur Normalzeit? Es hieß ja bisher, dass die österreichische Regierung zur Sommerzeit tendieren würde.

Hofer: Ja, es war verlockend zu sagen, wir wollen die Sommerzeit, weil es im Sommer viele Vorteile mit sich bringt, etwa am Abend länger draußen zu sitzen. Aber denken Sie an die Schulkinder, die dann, wenn Sommerzeit auch im Winter ­wäre, den halben Vormittag in der Schule im Finstern ­sitzen. Das wäre unangenehm.

oe24.TV: Es sagen viele ­Wissenschaftler, dass die Winterzeit für unseren Körper besser sein soll. Hat das bei Ihrer Entscheidung auch mitgespielt? Haben Sie sich da auch mit Experten beraten?

Hofer: Nein, es war eher die Frage, wie sieht es im Winter am Vormittag aus. Und da denke ich am meisten an die Schulkinder und die kleinen Kinder, die im Finstern im Kindergarten sitzen. Um 12 Uhr hat die Sonne ihren höchsten Stand, und das ist eben nur der Fall, wenn man die Normalzeit nimmt.

oe24.TV: Werden wir unterschiedliche Zeitzonen haben, beispielsweise in Skandinavien die Sommerzeit und in Mitteleuropa die Normalzeit?

Hofer: Es wird unterschiedliche Zeitzonen geben, aber die gab es auch schon bisher. Ich rechne mit drei Zeit­zonen in den Ländern der Europäischen Union. Das ist kein großes Problem. Aber es soll schon so sein, dass wir in einem Block sind mit Deutschland, Ungarn, Italien und anderen Nachbarn. Wir werden uns abstimmen, und ich bin mir sicher, dass das Margarete Schramböck sehr gut machen wird.

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