Das sagt Österreich

Zu Recht stolz auf Österreich

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Kann man auf sein Land stolz sein? Ist Patriotismus noch zeitgemäß?

Solange das Österreich-Bewusstsein nicht in Chauvinismus umschlägt, solange Heimatgefühl nicht dazu missbraucht wird, andere auszuschließen, denke ich: Ja. Manchmal hat man sogar den Eindruck, dass in unserem Land, das so gerne zwischen Größenwahn und Minderwertigkeitskomplex oszilliert, der Patriotismus noch ausbaufähig wäre.
Dabei fällt auf: Gerade bei junge Menschen ist das Bekenntnis speziell zur engeren Heimat besonders ausgeprägt.
 
Es gibt vieles, worauf wir stolz sein können: Natürlich auf die Landschaft, auf die kulturellen und sportlichen Leistungen, auf die unbestreitbar hohe Lebensqualität, auf die „Eleganz und Schönheit der Verfassung“ (HBP), den sozialen Frieden, die Zivilgesellschaft, die da ist, wenn sie benötigt wird, von mir aus auch auf Wiener Schnitzel und Veltliner.
Patriotismus schließt aber nicht aus, auch zu erkennen, woran es in Österreich hapert, und sich möglichst darum zu bemühen, vorhandene Missstände zu beheben.
 
Die ÖSTERREICH-Umfrage weist aus, dass 83 % der Österreicher stolz auf ihr Land sind – aber auch, dass 30 % schon einmal stolzer waren. Das zeigt, dass auch am Patriotismus, wie an einer guten Ehe, gearbeitet werden muss. Dass immerhin fast ein Drittel der Österreicher das Gefühl hat, um das Nationalgefühl sei es schon mal besser bestellt gewesen, wird auch daran liegen, dass sich das soziale Klima abgekühlt hat und der Ton rauer geworden ist. Wir sollten also darauf achten, das zu erhalten, was Österreich ausmacht. Denn das Land verdient unseren Stolz.
 
Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Chefredakteur Werner Schima
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