Maier/Sammer und Treichl/Glück bilden unsere Zweier-Gespanne - Sammer und Mitterer mussten zwischendurch in Quarantäne.
Österreich Bob-Team ist in den vergangenen Wochen wegen Corona-Infektionen und Quarantänen arg gebeutelt worden, hat sich aber dennoch große Ziel für den olympischen Zweierbewerb am Montag (13.05 Uhr) und Dienstag (13.15, jeweils im Sport24-OLYMPIA-Ticker) in Yanqing gesetzt. Die Teams lauten Benjamin Maier/Markus Sammer und Markus Treichl/Markus Glück, trainiert wurde in den vergangenen Tagen in unterschiedlichen Besetzungen.
Er fühle sich mittlerweile sehr wohl auf der Bahn, sagte Maier am Samstag im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. "Eine tolle Bahn, weil der Start, das Fahren und das Material zur Geltung kommen. Auf den anderen Bahnen ist meistens ein Faktor ein bisserl relevanter. Das Feld ist nah beieinander, es ist unglaublich schwer zu spekulieren, wer ganz vorne und wer im Mittelfeld sein wird." Es sei für alle Athleten irrsinnig lässig, in einen Wettkampf zu gehen und bis der erste Lauf vorbei sei, nicht zu wissen, wo man liegen werde. Wie weit es für die Olympia-Achten von 2018 nach vorne gehen wird, bleibt abzuwarten.
Quarantäne: Teambuilding über Skype
Der 27-jährige Maier trainierte zwei Tage mit Kristian Huber, der dann auch in seiner Viererbesetzung aufscheinen wird. Das sei grundsätzlich normal, weil Anschieber öfters einmal einen Tag Regeneration einlegen. Dazu kam aber auch, dass Sammer lange in Corona-Quarantäne war, schon im Jänner in der Heimat und dann auch in China nach der Anreise. "Wir haben gesagt, dass es eine zu hohe Belastung wäre, hier jedes Training zu fahren. Wir haben ja auch noch den Viererbewerb", erklärte Maier. Daher würden sich Markus und Kristian die Trainings aufteilen.
Schon seit Beginn der Coronakrise habe man alle Teambuilding-Maßnahmen und Interventionen über Skype gemacht, auch Entspannungshypnosen, Mentaltraining und Sportpsychologie waren dabei. "Da haben wir uns so gut es ging arrangiert. Das ist für die Psyche eine Herausforderung, aber ich glaube, rückblendend war das nicht so schlimm." Bei Markus Sammer sehe man die Befreiung und Motivation, seit er wieder raus und fahren dürfe. "Das ist ein neues Feuer, das natürlich auf alle Teammitglieder überspringt."
Ersatzschlitten hat Maier übrigens keinen dabei, aber dafür Ersatzteile und Wolfgang Stampfer. "Der baut selber Schlitten und egal, was kaputt ist, der steht bis sechs Uhr früh in der Garage und laminiert und flext, was das Zeug hält."
Treichl: "Mit Top-12 zufrieden"
Er selbst visualisiere und imaginiere wirklich alles an der Bahn. "Ich fahre gewisse Passagen so lange, bis ich das Gefühl habe, genauso möchte ich das haben." Er sieht sich auch Videoaufnahmen anderer Schlitten an, dann aus der Helmkamera-Sicht des Piloten. "Anfangs mit geöffneten Augen im Sitzen vor dem Bildschirm, dann mit geschlossenen. Ich schaue dann nur manchmal auf, ob das Timing stimmt." Lenkbewegungen werden mit den Händen simuliert. "Jeder Pilot hat sein eigenes Ritual, das schaut ein bisserl aus wie ein Tanz."
Markus Treichl (28) erklärte im APA-Gespräch am Eiskanal, dass es nach einem schwierigen Einstieg in den Trainings zuletzt immer besser gegangen sei. "Wir haben noch Reserven, das kann ganz gut werden im Wettkampf. Es wird halt viel taktiert und ist die Frage, was die anderen schon alles gezeigt haben." Glück pausierte nach dem Training am Freitag dann am Samstag (Robert Eckschlager war Anschieber), um sich gut auf das Olympiarennen vorzubereiten. "Wir sind topmotiviert, zufrieden wären wir mit den Top zwölf, ich weiß, dass das schwierig wird, aber ich traue es uns zu", sagte Treichl.
Anschieber Sebastian Mitterer durfte die Quarantäne mittlerweile verlassen, darf als "close contact" an den Trainings teilnehmen. "Es ist ziemlich schwierig, mit den Regeln müssen wir einfach klarkommen. Optimal ist das natürlich nicht, weil er eine Woche im Zimmer hocken musste", sagte Treichl. "Er hat das ziemlich gut hingenommen, er hat im Zimmer Übungen gemacht, dass zumindest der Kreislauf in Schwung bleibt."