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China hat Angst vor zweistelligen Klatschen, macht Olympia-Turnier zur Farce.

Lange wollte der Eishockey-Weltverband (IIHF) Chinas Team von Olympia ausschließen. Zu unterlegen sei die Mannschaft aus dem Reich der Mitte. "Einem Team zuzusehen, das 0:15 geschlagen wird, ist für niemanden gut. Nicht für China und nicht fürs Eishockey", sagte IIHF-Boss Luc Tardif vor wenigen Monaten.

Der Turnier-Auftakt gegen die USA (ohne deren NHL-Stars) ging am Donnerstag dann mit 0:8 verloren. Da half selbst eine extreme Maßnahme Chinas im Vorfeld wenig. Gleich 19 Spieler wurden extra eingebürgert, um eine komplette Blamage zu verhindern. 13 davon sind in Kanada geboren, sieben im Land des Erzfeindes bzw. Klassenfeindes, in den USA. Hinzu kommt ein ursprünglich russischer Athlet. Ausgestattet wurden die meisten dieser Athleten mit chinesischen Namen. Aus Jake Chelios, dem Sohn von US-Verteidigerlegende Chris Chelios, wurde etwa Jieke Kailiaosi. Der ehemalige NHL-Tormann Jeremy Smith heißt nun Shimisi Jieruimi. Brisant: Offiziell erlaubt China keine doppelte Staatsbürgerschaft. Doch Shimisi alias Smith plauderte aus, dass er seine US-Staatsbürgerschaft gar nicht aufgeben musste.

Staatsfernsehen zeigt Auftaktpartie nicht

Ein weiteres Kuriosum: Der gesamte, wild zusammengestellte Olympia-Kader spielt beim selben Klub: den Kunlun Red Stars. Der Pekinger Verein versucht sich in der russischen Liga, erzielte dort die wenigsten Saisontore bzw. kassierte die meisten Gegentore. Wohl auch deshalb hatte Chinas Staatsfernsehen ein mulmiges Gefühl vor Olympia. Die Auftaktpartie wurde nicht übertragen. Heute (9.40 Uhr) steigt das Duell mit Deutschland.

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