Große Gemälde eines Bären, eines Elefanten und einer Giraffe schmücken die Außenwände des NAMA-Zoos in Gaza-Stadt, aber keines dieser wilden Tiere ist lebend zwischen den darin eingesperrten Tieren vertreten.
Vor sechs Jahren starb der einsame Tiger, und trotz der häufigen Forderungen der Besucher nach einem Ersatz konnten es sich die Besitzer nicht leisten, einen neuen zu kaufen oder gar zu füttern.
Mangelnde Kapazitäten sorgen für Schließungen
In Gaza, einer schmalen Küstenenklave, die seit 2007 hinter Sicherheitsmauern abgeriegelt ist, gab es einst sechs Zoos. Doch da die Wirtschaft durch eine von Israel und Ägypten verhängte Blockade lahmgelegt wurde, wurden zwei der Zoos geschlossen. „Wegen mangelnder Kapazitäten. Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass in Gaza nicht nur Menschen unter der Blockade stehen, sondern auch Tiere. Der fehlende Zugang zu internationalen Medikamenten ist die größte Blockade.“ „Ein Schaden für die Tiere“, sagte Mahmoud Al-Sultan, der medizinische Leiter des NAMA-Zoos.
Tickets kosten weniger als 1 Dollar
Die ursprünglichen Tiere des Zoos wurden vor über einem Jahrzehnt durch Tunnel aus Ägypten geschmuggelt. Neben vier Löwenpaaren, von denen jedes wöchentlich 60 Kilogramm Fleisch frisst, gibt es im Zoo Krokodile, Hyänen, Füchse, Hirsche und Affen sowie einen einsamen Steinbock und einen einsamen Wolf. An den Löwenkäfigen stehen Kinder, um aus der Ferne Fotos zu machen und kichern, während sie die Gitterstäbe an den Käfigen der Hirsche und Vögel berühren. Ein Ticket kostet weniger als 1 Dollar, weil sich die Leute nicht mehr leisten können, sagte Sultan. „Wir kamen, um die Tiere zu sehen, aber wie immer sind es die gleichen Tiere. Es ändert sich nichts“, sagte Besucher des Zoos Amani Muhanna.
Im Moment erscheint das unwahrscheinlich. In Gaza mangelt es an medizinischen Einrichtungen, um Tiere wie Löwen und Tiger zu behandeln. In der Vergangenheit musste die internationale Tierschutzgruppe VIER PFOTEN Tiere retten und für sie ein neues Zuhause in Israel, Jordanien oder sogar in Südafrika finden.
Bereits 47 Tiere aus Gaza gerettet
Die Frage, ob der Zoo nicht einfach geschlossen werden sollte, stellt sich spätestens jetzt. 2004 wurde der Zoo im südlichsten Teil des Gazastreifens fast vollständig zertrümmert. Einige der Tiere wurden getötet, ausgestopft und sind im Zoo ausgestellt. Seit der Eröffnung des Zoos im Jahr 1999 sind viele der Tiere durch Raketenangriffe und Kampfhandlungen zu Tode gekommen. Der Zoo ist sehr klein mit einer Fläche von nur etwa 10 000 Quadratmetern. Die Käfige sind winzig, dreckig und alt. Der Besitzer hat nicht die Mittel um den Tieren ausreichend Nahrung zur Verfügung zu stellen. Er kann weder ihre Lebensbedingungen verbessern noch ihre Gehege erweitern. VIER PFOTEN konnte bereits 47 Tiere aus Gaza retten. Wenn Sie diese Rettungsaktionen unterstützen möchten, finden Sie weitere Infos auf vier-pfoten.at.
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