Unsere Tiere

Ein neuer Maßstab für das Wohl der Tiere

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Tierschutz hat sich über die Jahre weiterentwickelt – doch jetzt geht ein neuer Ansatz noch einen entscheidenden Schritt weiter.  

Ein internationales Forschungsteam hat eine umfassende Definition für Positiven Tierschutz (PAW – Positive Animal Welfare) entwickelt. Statt sich nur darauf zu konzentrieren, Leid zu minimieren, betont dieser Ansatz die Bedeutung positiver Erfahrungen für Tiere. Es geht darum, dass sie sich wohlfühlen, sich entwickeln können und ein artgerechtes Leben führen.

Das bedeutet: Tiere sollen nicht nur frei von Hunger, Schmerzen oder Angst sein, sondern auch Freude empfinden können. Eine zentrale Erkenntnis der Wissenschaftler ist, dass Spielen für viele Tiere ein grundlegendes Bedürfnis ist. Zum Beispiel profitieren Kälber enorm davon, ausreichend Platz zum Spielen zu haben. Es fördert ihre geistige und körperliche Entwicklung – etwas, das in der modernen Nutztierhaltung oft vernachlässigt wird.

Ein weiteres Beispiel sind Schweine, die in strohhaltigen Ställen wesentlich zufriedener sind. Stroh ermöglicht ihnen, ihren natürlichen Erkundungstrieb auszuleben, was sich positiv auf ihr Verhalten und ihre Gesundheit auswirkt. Doch in vielen industriellen Betrieben fehlt es ihnen daran – sie stehen auf harten Vollspaltenböden, ohne Beschäftigungsmöglichkeiten.

Diese neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse stützen die Forderungen vieler Tierschutzorganisationen. Sie kämpfen seit Jahren dafür, dass Tierwohl mehr bedeutet als bloße Schadensbegrenzung. Die aktuelle Debatte um bessere Haltungsbedingungen in Österreich zeigt, dass genau diese Punkte – mehr Platz, Stroh und artgerechte Beschäftigung – politisch diskutiert werden.

Warum ist das jetzt wichtig?

Diese neue Definition von Positivem Tierschutz könnte als wissenschaftliche Grundlage für zukünftige gesetzliche Regelungen dienen. Sie untermauert, dass Tiere nicht nur überleben, sondern auch ein gutes Leben führen sollen.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 30.03.2025, hier in voller Länge sehen. Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 06.04.2025, 18:30 Uhr     

Was muss passieren?

Damit diese Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt werden, müssen Politik und Landwirtschaft handeln. Wenn mehr Betriebe auf artgerechte Haltung umsteigen, würde das nicht nur das Leben der Tiere verbessern, sondern auch die gesellschaftlichen Erwartungen an modernen Tierschutz erfüllen.

Dieser neue Ansatz markiert einen Wendepunkt im Tierschutz. Wissenschaft, Politik und Gesellschaft stehen nun vor der Herausforderung, diese Erkenntnisse umzusetzen – für eine Zukunft, in der Tiere nicht nur existieren, sondern wirklich leben können.

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