In Österreich sorgt eine aktuelle Umfrage des Market Instituts im Auftrag von VIER PFOTEN für Aufsehen: Mehr als die Hälfte der Befragten – genau 51 Prozent – würde ihren Fleischkonsum reduzieren, wenn sie wüssten, dass die Tiere unter schlechten Bedingungen gelitten haben. .
Neun Prozent würden sogar ganz auf Fleisch verzichten.
Die Ergebnisse verdeutlichen: Viele Konsument:innen wünschen sich transparente Informationen über die Haltungsbedingungen. VIER PFOTEN fordert daher eine klare Lebensmittelkennzeichnung nach Haltungsform, um bewusste Kaufentscheidungen zu ermöglichen.
Denn der Fleischkonsum in Österreich ist hoch: Rund 58 Kilogramm pro Person und Jahr – damit liegt Österreich deutlich vor Deutschland und der Schweiz und fast doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt. Der sogenannte „Meat Exhaustion Day“ fiel heuer bereits auf den 10. April – an diesem Tag hatten die Österreicher:innen schon die empfohlene Jahresmenge an Fleisch verzehrt.
Besonders erschreckend: 43 Prozent der Befragten gaben an, bisher kaum etwas über das Ausmaß an Tierleid gewusst zu haben. Viele wissen nicht, dass etwa 70 Prozent der Schweine und 50 Prozent der Mastrinder in Österreich auf Vollspaltenböden gehalten werden – ohne Stroh, ohne Beschäftigung. Auch Masthühner leiden: Durch extreme Zucht wachsen sie in kürzester Zeit so stark, dass sie sich kaum mehr bewegen können.
„Unser exzessiver Fleischkonsum bedeutet unweigerlich Tierleid“, erklärt VIER PFOTEN-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck. „Die Tiere leben auf engstem Raum, werden verstümmelt, oft ohne Betäubung, und unter grausamen Bedingungen transportiert. Gleichzeitig schadet die Massenproduktion von Fleisch auch Umwelt, Klima und Gesundheit.“
Mehr Infos zur Kampagne gibt es unter www.vier-pfoten.at/zeitfuerweniger
Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 14.09.2025, hier in voller Länge sehen. Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 21.09.2025, 18:30 Uhr
Ein Blick auf die Zahlen macht das Ausmaß deutlich: Allein 2024 wurden in Österreich über 106 Millionen Hühner, knapp 4,7 Millionen Schweine und rund 609.000 Rinder geschlachtet. Runtergebrochen auf Minuten heißt das: 203 Hühner, neun Schweine und zwei Rinder – jede Minute, das ganze Jahr über.
Mit der neuen Kampagne #ZeitFürWeniger möchte VIER PFOTEN aufrütteln. Plakate, TV-Spots und sogar eine Straßenbahn in Wien sollen die Bevölkerung dazu bewegen, den eigenen Fleischkonsum kritisch zu hinterfragen.Weissenböck bringt es auf den Punkt: „Wenn wir Tier- und Umweltschutz ernst nehmen wollen, müssen wir den Fleischkonsum drastisch reduzieren. Weniger Tiere könnten dann auf mehr Platz und damit artgerechter gehalten werden.“