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Unsere Tiere

VIER PFOTEN warnt vor dubiosem Welpenhandel online

Wenn auf Social Media süße Welpen mit flauschigem Fell, großen Ohren oder außergewöhnlichen Farben angeboten werden, steckt dahinter nicht immer nur harmlose Tierliebe. 

Zum Internationalen Tag des Hundes warnte die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN vor fünf gefährlichen Trends, die auf Facebook und Instagram besonders populär sind – und die für die Tiere oftmals gravierende Folgen haben.

„Hunde sollten nicht leiden, nur um zu gefallen“, sagt Veronika Weissenböck, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN. Sie erklärt, dass unseriöse Händlerinnen und Händler gezielt auf optische „Eyecatcher“ setzen – von Zwerghunden, die wie Accessoires herumgetragen werden können, bis zu neuen Varianten bekannter Rassen, etwa langhaarige Französische Bulldoggen. „Es ist furchtbar zu sehen, dass aktuelle Trends vor allem auf Käufer:innen abzielen und die Folgen für das Tier komplett außer Acht lassen.“

Besonders beliebt sind unnatürliche Fellfarben wie Blue oder Red Merle, ausgelöst durch eine Genmutation. Die auffälligen Muster können zwar spektakulär aussehen, doch sie machen Hunde anfälliger für Blindheit, Taubheit und neurologische Erkrankungen. Neue Zuchtvarianten verschärfen bestehende Probleme zusätzlich: Französische Bulldoggen leiden aufgrund ihrer kurzen Schnauze ohnehin an Atemnot und mangelnder Wärmeregulierung – in der neuen, langhaarigen Form verschlimmern sich die Schwierigkeiten noch. Auch extreme Felllängen führen zu Hautinfektionen und schmerzhaften Verfilzungen.

Zu den gefährlichsten Praktiken zählen weiterhin kupierte Ohren und Ruten, mit denen Welpen ein „härteres“ Aussehen erhalten sollen. In Österreich ist das Kupieren verboten, doch im Internet finden sich nach wie vor entsprechende Angebote. Betroffene Hunde leiden unter chronischen Schmerzen, Stress und massiven Einschränkungen im Sozialverhalten.

Auch sogenannte „Zwerghunde“, deren Körper künstlich klein gezüchtet wird, sind ein boomender Trend. Doch was praktisch und niedlich wirkt, bringt den Tieren schwerste Gesundheitsprobleme – von Gelenkschäden über Organstörungen bis hin zu Atembeschwerden. Schließlich sind es die allzu kurzen Schnauzen von Möpsen und Bulldoggen, die Hunden weltweit das Leben schwer machen. Die Tiere kämpfen mit Atemnot, geraten an heißen Tagen schnell in Lebensgefahr und sind anfällig für Hitzeschläge.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 07.09.2025, hier in voller Länge sehen. Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 14.09.2025, 18:30 Uhr       

Zahlreiche Facebook- und Instagram-Gruppen haben sich zu regelrechten Hotspots für illegale Verkäufer:innen entwickelt. Zwar verbieten die Community-Richtlinien von Meta den Tierhandel durch Privatpersonen, doch die Praxis zeigt, dass diese Regeln kaum durchgesetzt werden. VIER PFOTEN hat deshalb eine Petition gestartet, die bereits von über 100.000 Menschen unterzeichnet wurde. Ziel ist es, den Welpenhandel über Social Media zu stoppen, bis ein klar regulierter Rahmen geschaffen ist.

„Um Welpen zu schützen und Tierquälerei im Internet zu bekämpfen, muss Meta Hundeverkäufe von Privatpersonen auf Facebook und Instagram stoppen“, betont Weissenböck. „Die Schlupflöcher in den Richtlinien werden derzeit von unseriösen Züchter:innen und Verkäufer:innen schamlos ausgenutzt. Es braucht strengere Moderation, damit unzulässige Anzeigen rasch gefunden und gelöscht werden.“Die Botschaft ist klar: Was in den sozialen Medien süß und harmlos aussieht, kann für Hunde lebenslanges Leid bedeuten. Der Appell von VIER PFOTEN erinnert daran, dass Verantwortung und Tierwohl nicht dem schnellen Klick oder dem nächsten Trend geopfert werden dürfen.

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