VGT Muttertag.PNG

Unsere Tiere

Wo bleibt der Muttertag in der Tierfabrik?

Teilen

Mutterschweine im Kastenstand, Mutterkühe an der Kette – VGT erinnert anlässlich des nahenden Muttertags auch an die Tiermütter, für die das Mitgefühl offenbar an der Stalltür endet.

Eine sehr beeindruckende Aktion haben Tierschützer des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN anlässlich des nahenden Muttertags diese Woche vor dem Parlament inszeniert.
Immer noch müssen Mutterschweine in Kastenständen leiden und können sich nicht um ihre Babys kümmern. Wären sie nicht eingesperrt, würden sie ihnen ein kuscheliges Nest bauen und sie liebevoll beschützen.

Kälber werden rasch nach der Geburt von ihren Müttern getrennt, damit Menschen die Milch abzapfen und für sich selbst beanspruchen können. Die männlichen Kälber gehen in die Mast, oft aber auch ins EU-Ausland, wo sie qualvoll hingerichtet werden.

Empathie für Tiermütter

Der VGT möchte mit dieser Aktion darauf aufmerksam machen, dass auch Tiermütter Lebewesen mit Gefühlen und Bedürfnissen sind, die in der Tierindustrie brutal missachtet werden. Jede Mutter versteht die Sorge und Liebe, die alle Säugetiere für ihre Kinder empfinden. Immer mehr Menschen verzichten auf Tierprodukte, um dieses Leid nicht mit zu verantworten.

Am Muttertag werden die Mütter gefeiert, die sich für ihre Kinder aufopfern oder gerne aufopfern würden. Auch Säugetiermütter haben ein enges Verhältnis zu ihren Kindern, auch bei ihnen wird bei der Geburt und jeder Begegnung mit dem Nachwuchs das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet. Die Mutterliebe ist nicht auf Menschen beschränkt. In der Milchindustrie ist das wohlbekannt – gerade deswegen wird das Kalb daher möglichst früh von ihrer Mutter getrennt. Die Bindung soll damit nicht zu groß werden. In der Schweinefabrik dagegen sieht man die Mutter als die größte Gefahr für ihre Ferkel. Sie wird in sogenannte Kastenstände oder Abferkelgitter eingesperrt, von der Industrie euphemistisch als „Ferkelschutzkorb“ bezeichnet.

Mutterliebe kennt keine Spezies

Anlässlich des nahenden Muttertages fordert der VGT, dass die Mutterliebe in der sogenannten Nutztierhaltung berücksichtigt werden muss. Sie gehört zu den stärksten emotionalen Bindungen unter Säugetieren, sie zu ignorieren bedeutet unermessliches Tierleid. Deshalb hat der VGT diese Woche in Wien vor dem Parlament eine lebensgroße Kuhplastik an der Kette gezeigt, mit ihrem entführten und mit Milchaustauschern gefütterten Kalb daneben, und eine Schweinemutter im Kastenstand, die sich nicht um ihre Kinder kümmern kann.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: Wer einmal gesehen hat, wie verzweifelt eine Mutterkuh schreit, der ihr Kind weggenommen worden ist, die oft tagelang verzweifelt muht und ihr Kind sucht, und dann apathisch stundenlang mit dem Kopf wackelt, wird ihre tiefe Mutterliebe anerkennen müssen. Bei Schweinemüttern ist es nicht anders. Wie kann man diese tiefen Gefühle einfach des Profits wegen ignorieren und verletzen? Daran sieht man einmal mehr, wie eiskalt und brutal, wie unmenschlich und artwidrig, die industrielle Tierhaltung geworden ist.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 14. Mai 2023, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 21. Mai 2023, 18:30 Uhr.
  

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.