Eingebettet in die malerischen Berge Ostspaniens bietet das AAP Primadomus Rettungszentrum Hunderten von Wildtieren eine neue Heimat. Ein Löwe streift durch sein großzügiges Gehege, greift sich mit majestätischer Kraft ein Stück Fleisch vom Baum und zieht sich zum Fressen zurück.
Ein Bild, das kaum erahnen lässt, welche tragische Vergangenheit viele dieser Tiere haben.
Unter den fast hundert Tieren, die hier leben, befinden sich Löwen, Karakale, Schimpansen und Berbermakaken.
In einer Rettungsaktion im Dezember 2024 wurden 12 Löwen, darunter neun Jungtiere, aus einem französischen Zirkus nach Spanien gebracht. Hier erhalten sie derzeit medizinische Versorgung und werden behutsam an ihr neues Leben gewöhnt.
Nach ihrer Ankunft durchlaufen die Tiere umfangreiche medizinische Untersuchungen und verbringen eine Zeit in Quarantäne, bevor sie in die großzügigen Freigehege überführt werden.
Dutzende Freiwillige und Mitarbeiter wie Beli Day kümmern sich täglich um die Tiere.
O-TON BELI DAY, TIERPFLEGERIN: "Wenn wir durch die Gehege gehen, sammeln wir Knochen, Kot und alles, was die Tiere zerstört haben. Ich arbeite schon lange mit exotischen Tieren, aber hier bei AAP hat meine Arbeit einen tieferen Sinn. Diese Tiere hatten einen schwierigen Start ins Leben, und es bedeutet mir viel, ihnen eine zweite Chance zu geben."
Day, die zuvor als Tiertrainerin und Pflegerin in den Bioparks von Fuengirola und Valencia tätig war, folgte mit ihrer Arbeit im AAP ihrer Kindheitsleidenschaft für Großkatzen.
O-TON BERTA ALZAGA, KOMMUNIKATIONSBEAUFTRAGTE: "Unser Ziel ist es, das Leben von Wildtieren zu verbessern, die als Haustiere gehalten oder in der Unterhaltungsindustrie ausgebeutet wurden. Wir versuchen, ihnen so viel Wildnis und Natürlichkeit wie möglich zurückzugeben."
Die AAP-Einrichtung in Spanien wurde 2009 eröffnet und hat seitdem Hunderte von Tieren gerettet. Das Projekt begann zunächst mit der Rettung von Berbermakaken, die illegal aus Marokko über die spanische Grenze geschmuggelt wurden.
Nach ihrer Rehabilitation finden viele Tiere neue Heimatorte in Schutzgebieten und Naturparks.
Neben der Rettung und Rehabilitation setzt sich AAP auch aktiv für gesetzliche Veränderungen ein. Denn nur wenn der Handel mit exotischen Haustieren und die Nutzung von Wildtieren im Zirkus enden, wird ihre Arbeit irgendwann überflüssig.
O-TON BERTA ALZAGA: "Unser Traum für die Zukunft? Dass es uns irgendwann nicht mehr braucht. Eine Welt, in der Wildtiere nicht mehr als Haustiere oder in Zirkussen missbraucht werden."
AAP arbeitet daran, Gesetze zu verbessern, die die Nutzung von Tieren in der Unterhaltungsindustrie verbieten und eine klare Liste von Tieren festlegen, die als Haustiere gehalten werden dürfen.
Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 16.02.2025, hier in voller Länge sehen.
Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 23.02.2025, 18:30 Uhr
Auch Tierpfleger Pedro Gutierrez Grau ist überzeugt, dass AAP einen Unterschied macht. Täglich versorgt er Schimpansen und Berberaffen, die zuvor isoliert oder in schlechter Haltung lebten.
O-TON PEDRO GUTIERREZ GRAU: "Wenn sie hier ankommen, sind sie oft in einem schlimmen Zustand. Doch mit der Zeit sehen wir, wie sie sich erholen, sich wieder mit Artgenossen anfreunden. Das gibt uns Kraft."
Ob Löwen, Tiger oder Affen – sie alle haben hier im AAP Primadomus eine zweite Chance bekommen. Und mit der Unterstützung von engagierten Tierschützern könnte die Zukunft noch heller aussehen.