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UNSERE TIERE

15 Illegale Wolfsabschüsse pro Jahr in Österreich

Der Wolf wird in Österreich gejagt. Es ist nur mehr eine Frage der Zeit bis er sich hierzulande nicht mehr ansiedeln wird.

Wie wäre ohne Abschüsse erklärbar, dass nur in Österreich keine Jungwölfe anzutreffen sind, wenn in allen umliegenden Ländern in derselben ökologischen Nische wesentlich mehr Tiere vorhanden sind?

Wölfe sind sehr anpassungsfähig und bewohnen die unterschiedlichsten Gegenden, von den arktischen Tundren bis zu den Wüsten Nordamerikas und Zentralasiens. Einst war der Wolf eines der am weitesten verbreiteten Säugetierarten der Welt. Heute ist er aus vielen Regionen, so auch aus weiten Teilen Europas völlig verschwunden. Erst seit etwa 30 Jahren erholt sich der Bestand dank strengem Schutz langsam wieder.


„Immer wieder verschwinden in Österreich Wölfe, die sich zuvor länger in einem Gebiet niedergelassen haben. Das kann verschiedene Ursachen haben. Ähnlich wie früher beim Braunbären oder Luchs sind aber auch beim Wolf Straftaten zu befürchten“, sagt WWF-Wolfsexperte Christian Pichler.


Der VGT hat nun aus vertrauenswürdiger Quelle erfahren, dass es eine Studie zu illegalen Wolfsabschüssen in Österreich gegeben hat. Da genetisch der Abschuss von 15 Wölfen bestätigt wurde, sollte der Jägerschaft zuliebe dieses Faktum nicht veröffentlicht werden. Ein jährlicher Abschuss in dieser Höhe scheint plausibel, so Wolfskenner VGT-Obmann DDr. Martin Balluch. Immer wieder verschwinden etablierte Rudel. So etwas gibt es nicht in freier Natur. Ein Rudel kann durch ein anderes verdrängt werden, aber niemals würde ein Rudel einfach so abwandern.


Und Balluch weiter: Das einzige Wolfsrudel Österreichs, das nicht verschwindet, ist jenes am Truppenübungsplatz Allentsteig. Das steht unter dem Schutz des Bundesheeres, dort haben es Jäger:innen nicht so leicht, die Wölfe wieder auszurotten, wie sie es seinerzeit um 2000 bei den Bären im nö-steirischen Grenzgebiet gemacht haben. 33 Bärenkinder sind dort zur Welt gekommen und alle dem Hass der Jägerschaft auf Beutegreifer zum Opfer gefallen. Der Obmann fragt sich wo denn die gut 5 Jungwölfe pro Jahr, die in Allentsteig zur Welt kommen sind und weshalb sie nicht schon längst das Umland besiedeln. 

Um die natürliche Rückkehr der Wölfe möglichst konfliktfrei zu gestalten, fordert der WWF einen sechs Punkte umfassenden Aktionsplan für Bund und Länder: Herdenschutz muss stärker und bundesweit abgestimmt gefördert werden. Nutztierhalter gehören besser entschädigt und informiert. Das Hirtenwesen soll wiederbelebt werden. Die Zucht und Ausbildung von Herdenschutzhunden muss vorangetrieben werden. Das Österreichzentrum Bär Wolf Luchs ist zu stärken und anders als derzeit mit ausreichenden finanziellen Mitteln zu dotieren. Parallel dazu muss das Monitoring geschützter Arten verbessert werden.
 

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 27. Februar 2022, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 06. März 2022, 18:30 Uhr.     

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