Sechs Seeleute werden noch vermisst. Helis und Flugzeuge suchen sie.
Durch eine Schiffskollision auf der Nordsee sind vermutlich elf Seeleute gestorben. Es gebe kaum noch Hoffnung auf Überlebende, sagte am Donnerstag ein Sprecher der niederländischen Küstenwache. Der Autotransporter "Baltic Ace" war am Mittwochabend mit einem Containerschiff kollidiert und gesunken - 13 Seeleute konnten gerettet werden, fünf wurden tot aus den eiskalten Fluten geborgen, sechs waren zunächst noch vermisst.
"Es werden noch sechs Seeleute vermisst, wir suchen sie mit Hilfe von Flugzeugen, Hubschraubern und Schiffen", sagte am Donnerstagnachmittag Küstenwachen-Sprecher Marcel Oldenburger. Die Rettungskräfte gingen seinen Angaben zufolge davon aus, dass auch diese sechs nur tot geborgen werden können. "Die Wahrscheinlichkeit, dass noch jemand lebt, ist minimal." Dies liege unter anderem an der Wassertemperatur von gerade einmal sieben Grad.
Die "Baltic Ace" war am Mittwochabend etwa hundert Kilometer von Rotterdam entfernt mit dem Containerschiff "Corvus J" kollidiert und sofort gesunken. An Bord des 23.000 Tonnen schweren Frachters waren 24 Besatzungsmitglieder aus Polen, Bulgarien, der Ukraine und den Philippinen. Von den Geretteten wurden vier in ein Krankenhaus in Rotterdam geflogen, sieben in eine belgische Klinik und zwei wurden auf einem Hilfsschiff behandelt.
Vier Seeleute wurden am Mittwochabend tot geborgen, die Leiche eines weiteres Besatzungsmitglieds dann am Donnerstag entdeckt. Die Rettungsarbeiten wurden durch niedrige Temperaturen, Schneegestöber und bis zu drei Meter hohe Wellen erschwert. Sie mussten in der Nacht vorübergehend unterbrochen werden.
Die "Baltic Ace" hatte gut 1.400 Autos geladen. Sie war nach Angaben der Internetseite www.marinetraffic.com vom belgischen Zeebrugge ins finnische Kotka unterwegs. Die "Corvus J" befand sich demnach auf dem Weg von Grangemouth in Schottland nach Antwerpen in Belgien. Das unter zyprischer Flagge fahrende Containerschiff wurde bei der Kollision etwa 65 Kilometer vor der niederländischen Südküste nur leicht beschädigt.